2018/01/14, Tag 958 (2a 7m 13d),
Teilstrecke: 90,5 km,
Gesamtstrecke: 14.105,9 km

Heute verließen wir Kanyakumari und fuhren unsere ersten Fahrradkilometer an der indischen Ostküste. Das Bild hat sich gegenüber der Westküste stark verändert: Statt der üppigen Palmenwälder und der von Flüssen und Backwatern geprägten grünen Landschaft fühlen wir uns an die Osttürkei erinnert. Es ist wesentlich trockener und die allgegenwärtigen Ziegen lassen auf dem roten Boden nichts gedeihen, was von ihnen gefressen werden kann. Es finden sich daher vor allem kakteenähnliche, giftige Wolfsmilchgewächse, stachelbesetzte Büsche und solche Bäume, die man im Anfangsstadium durch einen Ring aus trockenen und stacheligen Ästen schützt und deren Blattwerk später erst oberhalb der von Ziegen erreichbaren Höhe beginnt. Ebenfalls neu seit unserer Ankunft in Indien sind längere Streckenabschnitte, auf denen sich nicht Hausgrundstück an Hausgrundstück reihen. Weiter auseinander als an der Westküste liegen jetzt auch die Hotels. Auf den 90 km, die wir heute zurücklegten, haben wir keine gesehen. (Dabei gibt es viele Essensstände und einfache Restaurants, die in Indien als „Hotel“ bezeichnet werden, was bei uns anfangs zu etwas Verwirrung führte, denn auch die Hotels bezeichnen sich mit demselben Begriff, wenn sie sich einer besseren Kategorie zugehörig fühlen. Einfachere Hotels werden oft als Lodges bezeichnet.)

Der heute befahrene State Highway ist überwiegend in einem guten Zustand. Ausnahmen stellen Übergänge zwischen älteren auf neueren Straßenabschnitten dar, die teils extreme Schlaglöcher aufweisen. Wir hoffen, dass es nicht nur am heutigen Sonntag liegt, dass vergleichsweise wenig Verkehr herrschte. Dafür hatten wir seit langem wieder mit kräftigem Gegenwind zu kämpfen. Erfreulich war, dass die Strecke relativ eben ist.

Touristen scheinen in dieser Gegend eine Ausnahmeerscheinung zu sein. Anders können wir uns nicht erklären, dass uns von den anderen Verkehrsteilnehmern eine an iranische Verhältnisse erinnernde Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es gibt wieder das aufmunternde Hupen und den aus den Autofenstern uns entgegengestreckten nach oben weisenden Daumen. Ein Auto hielt sogar an und schenkte uns Tüten mit Rosinen und Cashewnüssen. Unverständnis ernteten wir, nachdem wir nach dem gefühlt fünfzigsten Selfie, zu denen wir von motorisierten Zweiradfahrern und deren bis zu drei Sozii aufgefordert wurden, weitere Wünsche nach Selbstportraits ablehnten, um etwas zügiger voranzukommen.

In unserem Hotel in Kanyakumari fragten wir nach der Bedeutung der überall aufgestellten Zuckerrohrstangen. Man sagte uns, dies erfolge wegen des Pongalfestes. Das dürfte auch der Grund für die heute vor vielen Hauseingängen zu findenden Kolams sein.

Mit dem (süd-)indischen Feiertagskalender wenig vertraut, hatten wir unwissentlich Tiruchendur als heutiges Ziel ausgewählt, einen zu Pongal so gut besuchten Ort, dass die ersten fünf Hotels, in denen wir nach einem freien Zimmer fragten, ausgebucht sind. Glücklicherweise gibt es hier so viele Unterkünfte, dass wir jetzt in einem ansprechenden Zimmer in Tempel- und damit Strandnähe untergekommen sind.

Aufnahmedatum 11/01/2018

Die Wallfahrtskirche „Our Lady of Ransom” in Kanyakumari

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Fischerboote am Strand von Kanyakumari

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So bunt sind nicht alle Häuser

So bunt sind nicht alle Häuser

Wer nicht im Dschungel wohnt, schafft ihn sich

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Aufnahmedatum 13/01/2018

Denkmal für den Hindu-Philosophen Vivekananda auf einer vorgelagerten Insel

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Links die Insel mit dem Vivekananda-Denkmal, rechts das Denkmal für den tamilischen Dichter Tiruvalluvar

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Pfauenhenne mit Küken

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Blick vom Leuchtturm auf die Südspitze Indiens

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Aufnahmedatum 14/01/2018

Es bedarf nicht immer eines Tempels

Es bedarf nicht immer eines Tempels

Auch vor Südindien hat die Verspargelung der Landschaft nicht haltgemacht

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Wieder zwei dieser sonderbaren Vögel

Wieder zwei dieser sonderbaren Vögel

Statt Palmenwäldern finden sich hier Büsche zwischen Straße und Meer

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Hier haben wir unseren Tee eingenommen

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Die Gegend ist viel trockener als an der Westküste

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Mittagessen mit den Fingern vom Bananenblatt

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Als wenn das Wartehäuschen für die Ziegen gebaut worden wäre

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Zur Not tut es auch die Sitzbank eines Rollers

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Bisher gibt es keine größeren Steigungen zu bewältigen

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Statt auf Kühe ist hier auf Ziegenherden zu achten

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Unterkünfte

09.01.2018 15:23
09.01.2018 15:23
11.01.2018 15:48
11.01.2018 15:48
15.01.2018 15:57
15.01.2018 15:57
16.01.2018 12:55
16.01.2018 12:55