2020/06/05, Tag 1.831 (5a 4d),
Teilstrecke: 0 km,
Gesamtstrecke: 31.560,0 km

Reisebeschränkungen in Australien werden mindestens bis September bestehen bleiben. Derzeit könnten wir nicht wie ursprünglich geplant in den Norden Australiens ins tropische Cairns reisen. Zwar müsste dazu keine der noch gesperrten inneraustralischen Grenzen überquert werden, doch sind sowohl der Bewegungsradius als auch die Übernachtungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Noch restriktiver sind die Maßnahmen in Neuseeland, für das wir zwar ab September nutzbare Visa haben, in das wir jedoch wohl auf absehbare Zeit nicht einreisen dürften. Wir erwarten, dass sich die Situation global erst mit ausreichender Durchimpfung entspannen wird. Wann ein Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht, ist offen. Welches Land sich zur dann herrschenden Jahreszeit für die Fortsetzung unserer Reise anbietet, ebenfalls. Nachdem uns in Deutschland keine zweiwöchige Quarantäne mehr erwartet, sehen wir dort aktuell mehr Möglichkeiten, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen. Anders als während unserer vorangegangenen Reiseunterbrechungen werden wir daher die Ausrüstung diesmal nicht im Ausland einlagern, sondern mit nach Deutschland nehmen.

Nur wenige internationale Flüge verlassen derzeit Australien, da Australier aktuell nicht ausreisen dürfen. Große internationale Luftfahrt-Drehkreuze wie Singapur, Bangkok und Dubai sind noch geschlossen, was den Kreis nutzbarer Fluglinien stark reduziert. Die größte australische Fluggesellschaft, Qantas, fliegt derzeit überhaupt nicht. Qatar Airways fliegt zwar weiterhin, doch die Kosten für die Beförderung unseres Übergepäcks sind uns zu hoch. Das Übergepäck alternativ von einem Kurierdienst befördern zu lassen, hatten wir ebenfalls erwogen. Unschlagbar günstig ist lediglich der Transport auf dem Seeweg. Die 90 Tage, die ein solcher Versand mindestens dauert, wollen wir jedoch in Deutschland nicht auf unsere Räder verzichten. Per Luftfracht wird es mit den Kurierdiensten mindestens so teuer wie die Mitnahme als Übergepäck. Wir könnten dann jedoch – lediglich mit dem Handgepäck beladen – auch Flugverbindungen nutzen, die z. B. in Sydney starten und in Frankfurt oder München enden. Für den Rest könnten wir die Bahn nehmen.

Beim Bummel durch Brisbane wollten wir einem Reisebüro die Chance geben, uns einen geeigneten Flug vorzuschlagen. Den Geheimtipp, auf den wir hofften, konnte man uns nicht geben. Zumindest war man so ehrlich, uns zu sagen, dass man bezüglich des günstigsten Angebots erst verifizieren müsse, ob eine beteiligte Gesellschaft überhaupt fliegt. Man wollte uns am Abend Nachricht geben. Als auch am darauffolgenden Morgen noch keine Nachricht eingetroffen war, setzten wir unsere Suche im Internet fort. Auf die Suchmaschinen im Internet kann man sich derzeit nicht verlassen. Günstige Angebote beinhalten oft Flüge, die auf den Homepages der Airlines, die angeblich diese Flüge durchführen, nicht aufgeführt sind. (Gelingt es, telefonisch zu den entsprechenden Reisebüros durchzudringen, versucht man dies damit zu entschuldigen, dass die Informationen noch nicht aktualisiert wurden. Auf die Frage, weswegen derartige Aktualisierungen selbst nach sechs Tagen noch immer nicht erfolgten, erhielten wir keine Auskunft.) Eine Ausnahme war die Flugreise von Brisbane über Tokyo und Frankfurt nach Hannover. Vorsichtig werden ließ uns, dass das erste Teilstück von Virgin Australia durchgeführt werden sollte. Aus den australischen Nachrichten wussten wir, dass die Gesellschaft Gläubigerschutz beantragt hatte. Eine telefonische Nachfrage bei einem deutschen Reisebüro ergab, dass bei einer Buchung über sie eine Rückerstattung des Preises im Fall einer Annullierung des Fluges sehr unsicher sei. Neben verschiedenen Reisebüros bot auch Lufthansa diese Verbindung an und das zu einem nur vernachlässigbar höheren Preis. Da bei einer Buchung über Lufthansa die Absicherung gegen die Folgen von Flugausfällen aufgrund der EU-Fluggastrechte erheblich besser ist, wagten wir es, dort eine Reise zu buchen, die am 15. Juni beginnen sollte. Unverzüglich nach der Buchung wurden die Flüge bestätigt. Unsere Freude darüber währte jedoch nicht lange: Bereits am darauffolgenden Morgen entnahmen wir einer in der Nacht eingegangenen E-Mail, dass der von Virgin Australia durchzuführende Flug annulliert wurde. Da Lufthansa für solche Fälle zusichert, den Kunden einen Alternativflug anzubieten, telefonierten wir mit dem Service Center. Auf unseren Hinweis, dass mit Qatar Airways eine Alternative existieren würde, die wir bereit wären, zu akzeptieren, teilte man uns mit, dass man mit Qatar Airways nicht zusammenarbeite. Weiterhin könne man uns bis weit in den Juli hinein keinen Ersatzflug anbieten. Auf das Angebot, uns den Kaufpreis zurückzuerstatten, wollten wir zu dem Zeitpunkt nicht eingehen. Zunächst wollten wir prüfen, zu welchen Ersatzleistungen Lufthansa verpflichtet wäre und ob sich für uns vorteilhaftere Lösungen durchsetzen ließen. Doch selbst wenn Lufthansa gezwungen gewesen wäre, uns bis zu einem Flug Unterkunft und Verpflegung zu erstatten, hätten wir die Zeit nicht zum Fahrradfahren z. B. in Deutschland nutzen können. Also wieder ins Internet und nach einer Lösung gesucht. Nach längerer Suche fanden wir eine Verbindung, auf die uns der Mitarbeiter im Lufthansa Service Center unverständlicherweise nicht hingewiesen hatte, obwohl sie ausschließlich mit den Gesellschaften durchgeführt wird, die uns auch bei der ursprünglichen Buchung hätten transportieren sollen: Mit Virgin Australia von Brisbane nach Sydney, von dort mit ANA nach Tokyo und schließlich mit der Lufthansa über Frankfurt nach Hannover. Zwar werden wir bereits am 13. Juni abfliegen müssen und mit einer Gesamtzeit von gut 54,5 Stunden (Abflug Brisbane bis Ankunft Hannover) sind die Anschlüsse alles andere als günstig. Dennoch scheint das für lange Zeit die einzige Möglichkeit zu sein, mit unserem gesamten Gepäck zu vertretbaren Kosten nach Deutschland zu kommen. Vielleicht hatten wir Glück, noch so kurz vor der Annullierung des Fluges von Virgin Australia bei der Lufthansa gebucht zu haben. Ein paar Stunden später hätten wir den Flug von Brisbane nach Sydney zusätzlich bezahlen oder mit dem gesamten Gepäck per Zug nach Sydney fahren müssen, ggf. mit einer Übernachtung dort – ganz zu schweigen von den Schwierigkeiten, das Geld zurückzubekommen, wenn wir über ein Reisebüro gebucht hätten. Jetzt hoffen wir, dass die inneraustralischen Flüge von Virgin Australien nicht auch noch gestrichen werden. Selbst wenn das der Fall wäre, hätten wir bei rechtzeitiger Information noch die Chance, z. B. mit dem Zug den Flug ab Sydney zu erreichen, was wegen des Gepäcks jedoch umständlich wäre.

Davon, dass unsere Flugreisen nicht in jedem Fall unkompliziert sind, haben wir im Reisebericht bereits berichtet (insbesondere Dubai und Colombo). Diesmal wollen wir nicht riskieren vor oder während des Fluges nach Deutschland eröffnet zu bekommen, man könne unser Übergepäck nicht transportieren, da im Flugzeug kein Platz sei. Für die letzten beiden Teilstrecken konnten wir unser Übergepäck bereits während der Umbuchung anmelden. Obwohl wir über das Lufthansaportal gebucht haben und die gesamte Reise unter einem Buchungscode läuft, ist über das Service Center der Lufthansa die Anmeldung des Übergepäcks für Virgin Australia und die japanische Fluglinie nicht möglich. Der Lufthansa Service riet uns, wir sollten uns direkt mit den anderen Fluglinien bezüglich der Anmeldung des Übergepäcks in Verbindung setzen. Bei ANA – wie Lufthansa ein Mitglied der Star Alliance – gab es keine Probleme. Virgin Australia fand zwar unsere Buchung über unsere elektronischen Ticket-Nummern. Für die Reservierung des Übergepäcks müssten wir uns jedoch an Lufthansa wenden, da man nicht in die Buchung käme. Nachdem wir hartnäckig auf der Reservierung durch Virgin Australia bestanden, da dies der Ablauf sei, den Lufthansa uns geschildert hatte, wurden wir mit einer Mitarbeiterin der Lufthansa Niederlassung in Australien verbunden. Die bestätigte die Aussagen von Virgin Australia und setzte sich damit in Widerspruch zu ihrer Kollegin in Deutschland (oder wo immer die unter der deutschen Telefonnummer erreichbaren Mitarbeiter sitzen). Also erneut beim Service Center der Lufthansa in Deutschland angerufen; lange Warteschleife und im Anschluss zum wiederholten Mal die ausführliche Beschreibung der verfahrenen Situation. Wir schöpften erst Hoffnung, als man uns schließlich mitteilte, die Schwierigkeiten für Virgin Australia könnten darin begründet sein, dass die Teilstrecke bei ihnen unter ihrem eigenen Buchungscode geführt würde. Mit deren Buchungscode gelang schließlich die Reservierung des Gepäcks auch für das erste Teilstück. Das war jedoch nicht der letzte Anruf beim Lufthansa Service Center. Die Allgemeinen Beförderungsbedingungen und die Informationen auf den Lufthansa Webseiten sind bezüglich der Preise, der Freigepäckgrenzen und zulässigen Maße und Gewichte des Übergepäcks sowie der anzuwendenden Bestimmungen für das sog. „Standardsportgepäck“ nicht eindeutig. Erst nach einem weiteren Anruf wissen wir, welchen Streckenabschnitt Lufthansa bzw. der Mann, der uns die Auskunft gab, als „most significant route“ betrachtet, welches Gewicht und welche Maße die als Standardsportgepäck betrachteten Verpackungen der Räder haben dürfen und dass in Brisbane Virgin Australia nur den von der Lufthansa festgesetzten Preis für das Übergepäck verlangen darf … wir lassen uns überraschen. Vorsorglich erfragten wir vom Service Center, wie wir verfahren sollten, wenn wider Erwarten(?) beim Einchecken ein höherer Preis verlangt würde. Antwort: Zahlen, alle Belege sammeln und den zu viel bezahlten Betrag vom Service Center zurückerstatten lassen. Wir hoffen, das ist nicht wieder Anlass für eine umfangreiche Berichterstattung.

Obwohl bei der Lufthansa das Übergepäck im günstigsten Fall mit knapp 11 € pro Kilo nur etwa ein Drittel dessen kostet, was Qatar Airways verlangt, überlegen wir sorgfältig, was mitgenommen werden muss und was aussortiert werden kann, weil es günstiger ist, es in Deutschland neu zu kaufen. Natürlich fallen liebgewonnene Teile solchen Überlegungen nicht zum Opfer, doch wird jedes andere Teil diesem Abwägungsprozess unterzogen.

Bei vorangegangenen Flügen, auf denen wir die Fahrräder mitnehmen mussten, war das Gewicht einziges Kriterium für den für das Übergepäck zu zahlenden Preis; die Anzahl der Gepäckstücke war nicht vorgegeben. Demgegenüber haben wir jetzt bei Lufthansa für jedes zusätzliche Gepäckstück zu zahlen, wobei Gewicht und Maße der Gepäckstücke beschränkt sind. Um das maximal pro Gepäckstück zulässige Volumen optimal nutzen zu können, haben wir uns entschieden, Kartons nach (Maximal-)Maß zu bauen. In der Tiefgarage unseres Apartmenthauses fanden wir in dem Container für gebrauchte große Kartons Boxen, aus denen wir die dafür benötigten Kartontafeln schneiden konnten. Die Mühe könnte sich gelohnt haben, denn wenn wir Glück haben, sind die beiden Kartons mit den Fahrrädern die einzigen Übergepäckstücke und wir würden mit überschaubaren Mehrkosten von 500 € davonkommen. Es sieht so aus, als wenn wir das Aussortieren und Einpacken bald abschließen können. Wir hätten dann Gelegenheit, noch etwas mehr von dem langsam aus den Corona-Restriktionen befreiten Brisbane zu sehen.

Aufnahmedatum 23/04/2020

Unmittelbar neben der Uferpromenade

Unmittelbar neben der Uferpromenade

Die Straßenführung über dem Brisbane River vor dem Geschäftszentrum

Die Straßenführung über dem Brisbane River vor dem Geschäftszentrum

Aufnahmedatum 28/05/2020

Inzwischen ist unsere BBQ- und Poollandschaft wieder geöffnet

Inzwischen ist unsere BBQ- und Poollandschaft wieder geöffnet  Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen

Von unserem Apartment sehen wir schöne Sonnenuntergänge

Von unserem Apartment sehen wir schöne Sonnenuntergänge

Aufnahmedatum 01/06/2020

Dagmars Rad, fertig zum Boxing

Dagmars Rad, fertig zum Boxing

 ebenso das von Diez

ebenso das von Diez

Aufnahmedatum 03/06/2020

Solche Orchideen gedeihen hier in den Vorgärten

Solche Orchideen gedeihen hier in den Vorgärten

Unterkünfte

03.03.2020 16:42
03.03.2020 16:42
16.03.2020 11:33
16.03.2020 11:33
13.06.2020 20:41
13.06.2020 20:41
14.06.2020 13:32
14.06.2020 13:32