Nach unserem gestrigen Ruhetag hatten wir uns heute die Strecke bis Gold Coast vorgenommen. Die aktuell nicht besonders häufigen Tage, für die eine geringe Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt ist, wollen schließlich ausgenutzt werden. Das Wetter ist im Moment sommerlich, warm, feucht und unbeständig.
Anders als im Outback müssen wir uns an der stärker bevölkerten Ostküste jeweils zwischen mehreren Routenalternativen entscheiden. Zudem ist es hier hügeliger und es lohnt sich, die möglichen Routen auf ihre Höhenmeter zu untersuchen. Wegen des schweren Gepäcks machen 500 zusätzliche Höhenmeter, die leicht durch eine optimierte Route eingespart werden können, das Fahren spürbar einfacher. Die reine Höhenmetersumme ist jedoch nicht alles. Sanfte Anstiege sind angenehmer zu fahren als steile, selbst wenn mit letzteren eine geringere Höhendifferenz zu überwinden ist. Zusätzlich berücksichtigen wir bei der Auswahl, dass auf Highways – solange dort nicht gebaut wird – meist ein breiter Seitenstreifen existiert, auf dem wir uns trotzt der dort herrschenden Höchstgeschwindigkeit von bis zu 130 km/h sicherer fühlen als auf stark befahrenen engen Landstraßen ohne Seitenstreifen. Während wir im Vorfeld die Höhenmeter, mittels Google Earth sogar die Breite der Seitenstreifen ermitteln können und die Verkehrsministerien über Baustellen, Unfälle und Sperrungen von Straßen informieren, sind Verkehrsdichte und Steilheit der Anstiege nicht oder nur ungenau abzuschätzen. Daher sorgen wir dafür, dass möglichst noch während der Fahrt zu einer Alternativroute gewechselt werden kann. Das war auch heute der Fall, als wir uns entscheiden mussten, ob wir dem Highway weiter folgen oder auf untergeordneten Straßen entlang der Küste fahren sollten. Diesmal erwies es sich als richtig, den Highway zu verlassen. Lange konnten wir auf einer wenig befahrenen Straße durch unberührte Natur fahren, entlang wunderschöner Strände, zu denen man von der Straße aus auf kurzen Pfaden gelangt. Auf der anderen Seite der Straße erstreckt sich der an seinen Ufern mit Mangroven bewachsene Mooball Creek.
Auf unseren Fahrten abseits des Highways sehen wir viele Vögel. Sobald wir an Seen oder das Meer kommen, sind Pelikane, Reiher, Ibisse und uns unbekannte Tiere zu sehen. Es ist nicht nur die Vielfalt, sondern auch die Anzahl der Tiere, die uns beeindruckt. Heute war die Luft in Strandnähe voll von sehr hübschen Schmetterlingen.
Nach Ankunft in unserer Unterkunft wunderten wir uns über eine einstündige Differenz der angezeigten Zeit zwischen Mobiltelefon und Navigationsgerät auf der einen und Dagmars Armbanduhr auf der anderen Seite. Was war passiert? Wir hatten die Grenze zwischen New South Wales und Queensland passiert. Man hat in beiden Staaten zwar dieselbe Differenz zur UTC (+ 10 Stunden), was wir jedoch nicht wussten, ist, dass man in Queensland – anders als im südlichen Nachbarstaat – keine Sommerzeit verwendet. Ein Artikel bei Wikipedia zum nicht unkomplizierten australischen Zeitzonenthema lässt die unterschiedliche Handhabung nachvollziehen: Je näher ein Ort am Äquator liegt, desto geringer ist dort die während eines Jahres auftretende Tageslängendifferenz.
Aufnahmedatum 03/03/2020
Auf dem Weg zur Küste fuhren wir durch Zuckerrohrfelder Wo?Nach Rechtsklick
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Die Straße zwischen Strand und Mooball Creek Wo?Nach Rechtsklick
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Mooball Creek Wo?Nach Rechtsklick
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Boganar Beach, südlich von Casuarina Wo?Nach Rechtsklick
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Radwege in Australien bieten einige Überraschungen Wo?Nach Rechtsklick
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