2018/01/10, Tag 954 (2a 7m 9d),
Teilstrecke: 38,1 km,
Gesamtstrecke: 14.015,4 km

Heute hatten wir die nur wenigen Kilometer bis Kanyakumari an der Südspitze (Festland-)Indiens zurückzulegen. Die Westküste Indiens verabschiedete sich mit einer schönen Strecke sowie guten Straßen zwischen ausgedehnten Palmenwäldern und dem Meer bei wenig Verkehr. Wie bereits am Vortag war es hügeliger als auf den vorangegangen Etappen und der Wind frischte etwas auf. Wir passierten mehrere Seen und einen Mangrovenwald, wo wir etliche exotische Wasservögel sahen.

Bereits gegen Mittag kamen wir in Kanyakumari an. Auf der fünften Etage eines modernen Hotels fanden wir ein Zimmer, das wieder einen berauschenden Ausblick bietet. Unsere Sorge, dass während der aktuellen Hochsaison schwerer, dazu nur zu erhöhten Preisen, Unterkünfte zu finden sind, hat sich bisher nicht bestätigt. Diez‘ vorsichtige Bitte an der Rezeption des luxuriösen Hotels, man solle ihm doch vor der Besichtigung des Zimmers den Preis nennen, da man sich die Besichtigung im Anschluss möglicherweise sparen könne, folgte die Gegenfrage, bis zu welchem Preis wir gehen wollten. Offensichtlich haben wir den richtigen Preis genannt, denn jetzt haben wir das Zimmer mit einem deutlichen Preisabschlag bekommen. Die Frage, ob wir vom Zimmer eine schöne Aussicht hätten, mag darüber hinaus dazu geführt haben, dass wir ein Zimmer mit einem spektakulären Ausblick auf die Südspitze Indiens und die drei sich hier treffenden Meere (Indischer Ozean, Arabisches Meer und der Golf von Bengalen) bekamen. Trotz des internationalen Standards ist es auch hier selbstverständlich, dass wir unsere Wäsche auf dem Dach trocken können, was in der Sonne nach maximal vier Stunden erledigt ist. Ein deutlicher Unterschied zur Situation während des Endes der Regenzeit in Goa, als allenfalls die Klimaanlage im Trocknungsmodus in der Lage war, kurzfristig der Wäsche das Klamme zu nehmen.

Am Nachmittag besuchten wir das wenige hundert Meter entfernte Kap Komorin. Es ging durch ein Spalier einfacher Verkaufsstände. Konstruktionen aus Ästen und Folien, in denen Kleidung, Gewürze, Pilgerbedarf, Spielsachen und Haushaltsgegenstände angeboten werden. Auf dem Weg besuchten wir noch den Arulmigu Bhagavathy Amman Temple. Im Gegensatz zu den meisten Hindutempeln in Kerala ist hier auch Nichthindus, von denen wir nur wenige sahen, der Zutritt erlaubt. Wie üblich, ist auch dieser Hindutempel eingeschossig. Um die kleine Kammer mit der Statue von Devi Kanya Kumari, der der Tempel geweiht ist, gibt es konzentrisch mehrere Säulengänge. Ohne Gewölbe ist der Abstand zwischen den Säulen begrenzt auf die Länge der Granitbalken von etwa drei Metern. Auch die Höhe von unter etwa dreieinhalb Metern ist, gemessen an der in Kirchen, ungewohnt niedrig. Durch den Ruß der Öllämpchen, die überall brennen, sind die Wände und Decken schwarz. Gläubige lassen von den Priestern und Mönchen Pujas abhalten. Der Tempel darf nur barfuß und von Männern nur mit freiem Oberkörper betreten werden. Es herrschte eine andächtige Stille.

Aufnahmedatum 10/01/2018

Unterkünfte

08.01.2018 17:26
08.01.2018 17:26
09.01.2018 15:23
09.01.2018 15:23
11.01.2018 15:48
11.01.2018 15:48
15.01.2018 15:57
15.01.2018 15:57