Nach einem Ruhetag, der u. a. zur Optimierung der nächsten Routen und zur Bearbeitung der Steuererklärung genutzt wurde, haben wir uns entschlossen, die beiden gemäß Wetterbericht noch einigermaßen freundlichen Tage zu nutzen, um nach Porto zu gelangen. Dazu wurden die vorgesehenen drei Etappen um eine gekürzt, was insbesondere die Erhöhung der heute zu fahrenden Strecke bedeutete. Wir verließen den Campingplatz früh und zum Aufwärmen ging es gleich auf den ersten 10 km auf den höchsten Punkt unserer heutigen Etappe. Was dann noch an Höhenmetern kam, forderte uns nicht so sehr, wie der wieder heftige Gegenwind. Bis etwa zur Hälfte der Strecke nutzten wir eine größere Straße mit meist breitem Seitenstreifen, auf der wir schnell vorankamen. Dann ging es entlang der Küste, wobei uns der Blick auf den Atlantik meist durch Dünen versperrt war. Richtig interessant wurde es in der Bucht Ria de Aveiro. Hier hatten wir ständig Sicht auf das breite Brackwasser. Die Ria de Aveiro sollte dann kurz vor dem Zielcampingplatz mit einer Fähre überquert werden. Dort angekommen wunderten wir uns, dass sich noch keine anderen Fährgäste eingefunden hatten. Den Grund verriet ein Schild, das verkündete, dass das derzeit verwendete Schiff keine Autos, Motor- und Fahrräder transportieren kann – nicht ohne das Bedauern für die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten zum Ausdruck zu bringen. „Unannehmlichkeiten“ waren in unserem Fall untertrieben, da uns erklärt wurde, dass wir unser Ziel erst nach einem Umweg von 60 km erreichen könnten. So schnell geben wir jedoch nicht auf. Die erstbeste Stelle, von der wir uns Hilfe erhofften, war ein Gebäude der portugiesischen Marine. Nachdem wir der Wache unsere Situation geschildert hatten, versuchte diese zunächst, für uns das Boot des Kommandanten bereitzustellen. Als sich dies als nicht möglich herausstellte, versuchten drei Personen, uns eine Überfahrt durch Boote von Privatpersonen zu organisieren. Diese Bemühungen waren jedoch auch erfolglos, so dass man uns riet, in dem nahegelegenen Ort um Hilfe zu bitten; wenn wir damit nicht erfolgreich sein sollten, sollten wir zurückkommen und man würde versuchen, uns auf andere Weise zu helfen. Vor dem Marinegebäude trafen wir dann auf zwei Polizisten, die uns zwei in wenigen hundert Metern Entfernung liegende Orte beschrieben, an denen Bootsführer individuelle Transfers anbieten würden. Gleich am ersten Ort waren wir erfolgreich. Wir mussten sämtliche Taschen abbauen, um die Fahrräder in das relativ kleine Boot heben zu können. So kamen wir doch noch ohne zu große Verzögerung am Zielcampingplatz an. Dort prangte ebenfalls ein Schild: Dieses wies den Platz als geschlossen aus. Erleichtert waren wir, als uns das Navigationsgerät verriet, dass der nächstgelegene Campingplatz in Fahrtrichtung nur etwa sieben Kilometer entfernt liegt. Hier haben wir unser Zelt aufgeschlagen, sind zur Promenade gegangen und haben dort mit Blick auf den Atlantik im Sonnenuntergang zu Abend gegessen.
Aufnahmedatum 22/05/2016
Kurz vor Figueira da Foz, die Brücke über den Rio Mondego Wo?Nach Rechtsklick
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Wieder einen langen Anstieg bewältigt Wo?Nach Rechtsklick
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Auch solche Ecken gibt es in Portugal Wo?Nach Rechtsklick
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Mittagessen Wo?Nach Rechtsklick
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Dünen versperren den Blick auf den Atlantik Wo?Nach Rechtsklick
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Der Radweg entlang der Ria de Aveiro Wo?Nach Rechtsklick
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Farbenfrohe Fassaden Wo?Nach Rechtsklick
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Der Ort Costa Nova zwischen der Ria de Aveiro und dem Atlantik Wo?Nach Rechtsklick
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Unser privates Wassertaxi Wo?Nach Rechtsklick
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