Wir standen vor Sonnenaufgang auf, fuhren entsprechend früh los und kamen nach kurzen 57 km im Mary River Roadhouse an. Wir freuten uns, endlich Duschen zu können und wuschen unsere Fahrradkleidung. Jeder (kommerzielle) Campingplatz, den wir bisher besuchten, und sogar viele Hotels verfügen über Waschmaschinen. Etwa eine halbe Stunde dauert der meist vier Australische Dollar kostende Waschgang. Es wird nur Kaltwäsche angeboten. Nach spätestens zwei Stunden ist die Wäsche bei der niedrigen Luftfeuchte und der hohen Temperatur trocken.
Am Abend gönnten wir uns die Burgerplatte „Taste of Kakadu“. Drei kleine Burger: Einer gefüllt mit Barramundi, einem hiesigen Riesenbarsch, der beachtliche Größe erreichen kann und gerne geangelt wird. In einem Zweiten war sehr schmackhaftes Krokodil und der dritte Burger enthielt Fleisch vom Wasserbüffel. Dazu gab es eine große Portion Pommes Frites – ohne Salz. Salz ist als ungesund verschrien, steht aber auf jedem Tisch.
Der Kakadu Highway wurde ebenso wie der Arnhem Highway gebaut, um ganzjährig das Uranhexafluorid transportieren zu können, das aus dem Uranerz der Minen im Kakadu Nationalpark gewonnen wurde. Das heutige touristische Zentrum des Nationalparks, Jabiru, wurde für die Minenarbeiter erbaut. Der Kakadu Highway, den wir auch heute befuhren, weist zwar keine steilen Anstiege oder Abfahrten auf. Die sanften Anstiege zeihen sich jedoch meist lang hin und vermindern die Durchschnittsgeschwindigkeit erheblich. Die Streckenführung versuchte erkennbar die zahlreichen Senken und Erhebungen der Gegend zu umgehen und ist entsprechend kurvenreich. Dennoch waren 329 Höhenmeter zu bewältigen.
Lichter Waldbestand wechselt mit steinigen Abschnitten. Dadurch und durch die unterschiedlichen Phasen nach dem letzten Brand, in denen sich die Flächen befinden, ändert sich auch die Vegetation. Auf den Fotos mag die Gegend eintönig erscheinen. Wir erkennen jedoch ständig neue Facetten und Langeweile kam bisher nicht auf. Hier kann man schon mal eine halbe Stunde fahren, ohne einem anderen Fahrzeug zu begegnen. Auf der heutigen Etappe waren es kaum mehr als 20 Autos. Uns begeistern immer wieder uns unbekannte Vögel, die wir durch die spärlich belaubten Bäume nicht nur hört, sondern auch sehen können.
Bisher hatten wir lediglich Rauchfahnen von Bränden gesehen. Heute passierten wir eine Fläche, auf der es noch brannte. Der Pilot unseres Rundflugs in Jaburi war früher Ranger. Er erläuterte, dass früher die Eingeborenen das hohe Gras und das Unterholz niederbrannten, um freie Sicht für die Jagd zu haben. Heute führen die Ranger diese Praxis fort, um mit diesem sog. „Cold Fire“ (Kaltes Feuer) großen Brände die Grundlage zu entziehen. Bäume scheinen diese jährlich, z. T. aus der Luft von Flugzeugen mit „Brandbomben“ gelegten Feuer gut zu verkraften und auch das Gras gedeiht augenscheinlich zwischen den Bränden gut.
Aufnahmedatum 15/09/2019
Termiten scheinen das Outback zu beherrschen Wo?Nach Rechtsklick
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Wilde Esel Wo?Nach Rechtsklick
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Blick von einem Lookout Wo?Nach Rechtsklick
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Hier brennen noch die Reste eines „Cold Fire“ Wo?Nach Rechtsklick
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Auch auf diesem Campingplatz ziehen tropfende Wasserhähne Vögel (Rotnackenloris) an Wo?Nach Rechtsklick
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