2019/06/11, Tag 1.471 (4a 10d),
Teilstrecke: 0 km,
Gesamtstrecke: 26.466,1 km

Nach der Ankunft in Johor Bahru waren die weiteren Schritte vorgezeichnet: Nachdem es in Kolkata sehr lange gedauert hatte, bis wir die Wellpappe und die sonstigen Utensilien zum Verpacken der Fahrräder zusammenhatten, wollten wir diesmal zunächst dieses Problem lösen. Bereits am 3. Juni bekamen wir von einem Händler in der Nachbarschaft unseres Hotels Kartons, in denen die großen Kühlschränke eingepackt waren, die er verkauft. Klebeband besorgten wir uns im Baumarkt einer Shoppingmall, wo es am nächsten Tag auch gleich die Folie gab, in die man an den Flughäfen Koffer einwickeln lassen kann. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, die Räder zu putzen. Diez tauschte erstmalig auf unserer Reise die Ketten, die mit gut 26.000 km eine extrem hohe Standzeit aufwiesen. Der Hersteller traut seinen Ketten maximal 16.000 km bei geringer Beanspruchung und guter Pflege zu. Ohne Kettenlehre hätten wir uns daran orientieren müssen und die Ketten zu früh ersetzt. Das Vorderrad von Diez‘ Fahrrad bekam die Hinterraddecke die durch die unbenutzte Reservedecke ersetzt wurde.

Den 5. Juni benötigten wir zum Verpacken der Räder. Da wir noch nicht wissen, mit welcher Fluglinie es nach Australien gehen soll und welche Maximalmaße eingehalten werden müssen, haben wir diesmal die Vorderradgabel demontiert und mit Kabelbindern am Rahmen fixiert. Damit kommen wir auf eine Länge von etwas über 1,3 m, eine Höhe von knapp 80 cm und eine Breite von 25 cm. Zum Schutz gegen Schmutz und vor allem Nässe beim zum damals noch nicht geklärten Transport zum Self-storage und später von dort zum Flughafen haben wir die Kartons anschließend im mehrere Lagen Folie eingewickelt.

Die Räder waren zum Einlagern vorbereitet und wir kannten die Anforderungen an die Größe des Lagerraumes. Aus den bereits vor einiger Zeit eingeholten Angeboten diverser Self-storages konnten wir jetzt den passenden Lagerraum wählen. Am 7. Juni versuchten wir erfolglos, den Lagerraum durch Zahlung mit Hilfe eines Onlineformulars zu reservieren. Sowohl die Bank als auch die Organisation zum Schutz vor Kreditkartenbetrug bestätigten, dass auf deutscher Seite kein Hinderungsgrund für die Transaktion vorlag. Wir vermuten, dass auf der Seite der Bank in Singapur Zahlungen mit von deutschen Banken herausgegebenen Kreditkarten noch nicht abgewickelt werden. Schließlich erklärte sich der Vertreter des Self-storages bereit, den gewünschten Raum auch ohne Vorauszahlung zu reservieren. Dagmar reinigte zwischenzeitlich die Fahrradtaschen und begann, auszusortieren.

Am Folgetag setzten wir die Reinigungsaktion fort und konnten das Aussortieren abschließen. Außerdem bekamen wir vom Hotelmanager die Nachricht, dass ein Unternehmen aus Singapur unsere Räder und das Gepäck vom Hotel zum Self-storage bringen könne. Der Flug konnte gebucht werden. Nur mit zwei Airlines werden bezahlbare Flüge von Singapur nach Hannover angeboten. Leider waren für die darauffolgenden Tage alle Flüge ausgebucht. Wir buchten daher Flüge nach Frankfurt. Um nicht die Bahnfahrt von Frankfurt nach Hannover teurer werden zu lassen als die Flüge, kauften wir Probe BahnCards 25 und sicherten uns relativ günstige Bahntickets. Wir besorgten Taschen, in denen jeweils mehrere Fahrradtaschen gebündelt wurden.

Am 9. Juni, dem Tag vor unserer Abreise, gab es nur noch wenig zu sortieren. Am Tag unseres Abflugs frühstückten wir im Hotel. Den Gutschein für das Frühstück hatte uns der Hotelmanager geschenkt. Um 10:00 Uhr holte uns das Taxi ab, das das Hotel organisiert hatte. Die Ausreiseformalitäten auf malaysischer Seite waren schnell erledigt. Für unser Gepäck interessierte sich niemand – anders als bei der Einreise nach Singapur. Den drei Zollbeamten und einer Polizistin dort mussten wir zunächst erläutern, was in den Paketen ist und was wir damit vorhaben. Die Fahrradtaschen konnten wir durch einen Scanner laufen lassen, der für das Handgepäck von Buspassagieren bereitsteht. Für die Kartons mit den Fahrrädern ist der Scanner zu klein. Wir zeigten ihnen die während des Verpackens aufgenommenen Fotos, die wir vorsorglich auf das Smartphone überspielt hatten. Sie fragten nach den Rechnungen und wir wollten bereits den Scan auf unserem Laptop zeigen, als sich herausstellte, dass der Zoll irrtümlich von neuen Fahrrädern ausgegangen war. Als das richtiggestellt war, verzichteten sie auf die Rechnung. Jedoch wollten sie in die Kartons mit den Rädern sehen. Als wir den Cutter suchten, um die Kartons aufzuschneiden, hatten sie ein Einsehen und ließen den Bus zum Scannen fahren. Dort wurde der gesamte Bus mit den Fahrrädern mit einem riesigen Scanner durchleuchtet. Anschließend konnten wir den Ausreiseprozess bei der Immigration durchlaufen. Gegen 12:45 Uhr waren wir am Self-storage. Nach etwa 30 Minuten war der Vertrag unterschrieben. Das Einlagern nahm nicht viel Zeit in Anspruch. Den Flughafen erreichten wir etwa um 13:45 Uhr. Gegen 15:00 Uhr öffnete der Early Check-in und wir konnten unser einziges Gepäckstück, einen Seesack mit etwa 20 kg Gewicht, aufgeben. Check-in und Boarding verliefen problemlos und kurz nach 20:10 Uhr verließen wir Südostasien.

Gegen 23:35 Uhr Ortszeit landeten wir nach 7:25 Stunden in Abu Dhabi. Dort mussten wir bis 2:10 Uhr, der Starttermin unseres Fluges nach Frankfurt, warten. Beim elektronischen Check-in hatten wir für beide Flüge jeweils ganz hinten zwei Plätze ohne weitere Sitznachbarn neben dem Fenster reservieren können. Um 6:18 Uhr Ortszeit kamen wir nach 6:08 Stunden in Frankfurt an. Frankfurt lag unter Wolken und es nieselte bei 16 Grad. Um 9:43 Uhr sollte unser Zug nach Köln abfahren. Von dort hätten wir nach kurzem Aufenthalt Richtung Hannover weiterfahren sollen, wo wir um 13:28 Uhr hätten eintreffen sollen. Wir malten uns bereits aus, wie wir im Paulaner unserer Ankunft im regnerischen und kalten Deutschland mit Haxe und Bier einen freundlichen Aspekt hätten verleihen können.

Wir kamen pünktlich und ohne Probleme in Frankfurt an. Vermutlich aufgrund der vorangegangenen Pfingstfeiertage waren für die beiden zur Ankunftszeit unseres Fluges passenden ICE keine Plätze mehr zu reservieren. Um nach der langen Reise nicht bis Hannover stehen zu müssen, reservierten wir bereits in Malaysia Plätze in einem ICE, auf den wir am Frankfurter Flughafen bis 9:53 Uhr warten mussten. Durch dessen Verspätung von 10 min erreichten wir in Köln den ICE nach Hannover nicht mehr. Im Internet lasen wir, dass eine starke Auslastung der Folgezüge erwartet wurde und Reservierungen empfohlen wurden. Wir hätten also bereits in Frankfurt die früheren ICE nehmen können, hätten ebenfalls gestanden, wären jedoch wesentlich früher in Hannover angekommen. Die Schaffnerin, die wir um Rat fragten, konnte uns im nächsten ICE keinen Platz mehr reservieren und verschaffte uns stattdessen zwei Sitzplatzreservierungen in einem IC.

Aufnahmedatum 05/06/2019

Diesmal haben wir zum Verpacken die Vorderradgabel demontiert

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Die verpackten Fahrräder

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Aufnahmedatum 10/06/2019

Unterkünfte

10.06.2019 18:24
10.06.2019 18:24
11.06.2019 06:37
11.06.2019 06:37
01.09.2019 21:21
01.09.2019 21:21
03.09.2019 02:11
03.09.2019 02:11