2019/04/05, Tag 1.404 (3a 10m 4d),
Teilstrecke: 50,5 km,
Gesamtstrecke: 23.566,9 km

Bei unserer Ankunft in Hanoi hatten wir gedacht, bereits die letzten Fahrradkilometer in Vietnam hinter uns zu haben. Dann entschlossen wir uns wegen der Schwierigkeiten mit den Visa für Indonesien, nicht von Hanoi, sondern von Kuala Lumpur aus zu fliegen. Daher haben wir die (vorerst?) letzten Kilometer in Vietnam erst heute zurückgelegt. Von unserer Unterkunft bis zur laotischen Grenze waren es nur 8,3 km Luftlinie. Auf der kurvenreichen Straße mussten dafür 17 km zurückgelegt werden und knapp 700 Höhenmeter. Wir kamen besser voran als erwartet und nur an wenigen Stellen mussten wir im kleinsten Gang fahren.

Es ist immer spannend, wie viele von den Höhenmetern, die der Navigator ausweist, tatsächlich zu fahren sind. Halbwegs zuverlässige Angaben liefern nur topografische Karten, die vom Hersteller des Navigationsgerätes herausgegeben werden. Solche Karten gibt es nicht für jedes Land und wenn es sie geben sollte, haben wir auf manche keinen Zugriff. Für Vietnam und Laos steht uns kein derartiges Kartenmaterial zur Verfügung. Daher bedienen wir uns eines kostenfreien Dienstes im Internet, der hochgeladene Tracks mit Höheninformationen versieht. Dafür werden öffentlich zugängliche Satellitendaten verwendet, die Höhenangaben für die Knoten eines relativ engmaschigen über den Globus gelegten Netzes enthalten. Höhen für Orte zwischen diesen Netzknoten interpoliert der Internetdienst. In der Ebene führt diese Interpolation zu brauchbaren Ergebnissen. In bergigem Gelände resultieren daraus jedoch teils erheblichen Fehler, nicht nur weil weder Brücken noch Tunnels berücksichtigt werden können. Wir kennen diesen Effekt bereits und ließen uns von den angeblich mehr als 4.000 Höhenmetern für die Gesamtetappe nicht abschrecken. Zu Klettern hatten wir auf der letzten Etappe demgegenüber nur 823 m.

Vergleich der realen mit den berechneten Höhenmetern
Gegenüberstellung der berechneten (rot) und gefahrenen (grün) Topografie

Heute Morgen war es sehr feucht und noch bevor es für kurze Zeit anfing zu regnen, war unsere Kleidung durchnässt. Nur selten gab der Nebel den Blick auf die wunderschöne Landschaft frei. Erfreulicherweise herrschte nur geringer Auto- und Lkw-Verkehr. Es gab nur wenige Situationen, in denen wir es vorzogen, anzuhalten, um den meist langen LKW die oft engen Kurven zu überlassen.

Unmittelbar neben der Straße beginnt der Dschungel. Frösche wetteifern mit Zikaden, die einen Chor von Motorsägen zu imitieren scheinen. Jede der vielen unbekannten Vogelstimmen ließ uns aufhorchen.

Kurz vor dem Pass mit der Grenze wurde es etwas heller. Die Wolken rissen hin und wieder auf uns erlaubten einen Blick auf vollständig von Dschungel überzogene Gegenhänge. Es schien, als wolle uns Laos, das wir ohnehin in sehr guter Erinnerung haben, einen freundlichen Empfang bereiten. Ziemlich nass erreichten wir das Grenzgebiet. Hier kamen wir endlich zu unserem Frühstück. Im Resort, in dem wir geschlafen hatten, waren wir offensichtlich die einzigen Gäste und bei unserer Abfahrt gegen 6:00 Uhr sahen wir niemanden, der uns ein Frühstück hätte bereiten können.

Die „Visa on Arrival“ wurden uns schnell erteilt und um 11:15 Uhr waren wir in Laos. Der Nebel verblieb auf der vietnamesischen Seite dieser Wetterscheide. Laos empfing uns mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Erst nach Ankunft in unserer neuen Unterkunft gab es ein kurzes Gewitter mit wenig Regen.

Auf der laotischen Seite trafen wir nach langer Zeit wieder einen Tourenradfahrer. Der Amerikaner wunderte sich, wie wenig Radtouristen ihm bisher begegnet sind.

Auffällig ist, wie unterschiedlich die jeweiligen Bewohner auf uns reagieren, obwohl sie nur wenige Kilometer trennen. Wie schon bei unserem ersten Besuch wird uns überall in Laos ein vielstimmiges ສະບາຍດີ (Sa-bai-Dee) zugerufen. Kein Schulkind, das nicht winkt. Es herrscht hier eine andere Atmosphäre als in Vietnam. Die Menschen wirken und sind wohl auch offener und entspannter.

An unserem Zielort gibt es mehrere ATM. Mit laotischen Kip versorgt, gönnten wir uns einen Papayasalat, den wir bereits bei unserem ersten Besuch zu schätzen gelernt hatten und heute Abend werden wir uns noch ein Beerlao gönnen.

Aufnahmedatum 05/04/2019

Nebel begrenzte die Aussicht

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Unbefestigter Seitenstreifen

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Je näher wir dem Pass kamen, desto mehr klarte es auf

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Frühstück gab es erst nahe der Grenze

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Den vietnamesischen Kontrollposten hatten wir bereits hinter uns

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Ein sehr großer Schmetterling auf der Treppe des laotischen Grenzpostens

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Ein weiteres Exemplar (Atlasspinner?), nicht weit vom ersten entfernt

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Diese Art ist nicht ganz so groß wie die der beiden anderen Schmetterlinge

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Ein ungeeigneter Ort zum Mitfahren

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Das Tal ist hier bereits breiter

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Unterkünfte

29.03.2019 15:11
29.03.2019 15:11
04.04.2019 14:59
04.04.2019 14:59
05.04.2019 13:17
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10.04.2019 15:56
10.04.2019 15:56