2019/03/19, Tag 1.387 (3a 9m 18d),
Teilstrecke: 91,7 km,
Gesamtstrecke: 23.135,2 km

Nach langer Zeit ist wieder ein Platten zu vermelden. An Dagmars Vorderrad hatte sich ein kleines Drahtstück, vermutlich von einer Karkasse, durch Reifendecke und Schlauch gearbeitet. Während längerer Aufenthalte haben wir uns angewöhnt, sporadisch zu prüfen, ob in den Reifen der Luftdruck nachlässt. Dadurch konnten wir auch diesmal vermeiden, die Abreise durch eine nicht immer schnell abzuschließende Reparatur verzögern zu lassen. Nachdem das Loch gefunden und das es verursachende Drahtstück entfernt war, fand sich beim Abtasten der Innenoberfläche des Reifenmantels ein weiteres Drahtstück, das wohl bald den nächsten Platten verursacht hätte.

Lange warteten wir in Ninh Bình auf besseres Wetter, um uns durch die sog. „Trockene Halong-Bucht“ rudern zu lassen. Morgens war es jedoch immer neblig und feucht. Bereits während unserer ersten Vietnamreise hatten wir dieses Highlight wegen Regens ausfallen lassen. Und auch diesmal wäre es eine eher feuchte Halong-Bucht geworden, von der wir wegen des Nebels ohnehin nicht viel zu sehen bekommen hätten. Also verzichteten wir auch diesmal auf deren Besuch.

Der Wetterbericht für heute ließ zumindest erwarten, dass es trocken bleiben würde und so wagten wir unsere vermutlich letzte Fahrradetappe in Vietnam. Um 6:00 Uhr, bei unserer Abfahrt, war der Himmel zwar bedeckt aber die Straße war trocken und es war etwas wärmer als an den Vortagen. Nach den ersten etwa zehn Kilometern hatte sich der Nebel jedoch soweit gesenkt und die Nebeltropfen waren so groß, dass sie während der Fahrt auf uns abgeschieden wurden. Wir vertrauten weiter darauf, dass der Wetterbericht Recht behalten würde und sich, wie während der letzten Tage, das Wetter über Tag bessern würde. Die nächsten ca. 40 km blieb der Nebel heute jedoch nässend. Im Anschluss setzte sogar Nieselregen ein, der in leichten Regen überging. Nach vielen Monaten guten Wetters zogen wir erstmals wieder Regenjacken an und schützten uns mit wasserdichten Kappen, die wir über unsere Sturzhelme zogen. Nach unserer obligatorischen Kaffeepause nach gut der Hälfte der Strecke wurde es etwas heller und wir hofften, einigermaßen trocken ans Ziel zu kommen. Diese Hoffnung hielt, bis der Regen etwa sechs Kilometer vor unserem Ziel erneut einsetzte.

Nass zu werden ist bei den aktuellen Temperaturen nicht das Problem, unangenehm war vielmehr, dass sich unsere in Ninh Bình geputzten Räder und gereinigten Packtaschen mit einer dicken Dreckschicht überzogen. Selbst die Füße und Schuhe waren unglaublich schmutzig. Durch den dichten und teils chaotischen Verkehr in Hanoi erreichten wir schließlich das Zentrum. Bis man uns die Visa für Indonesien erteilt, Flüge gebucht und die Räder verpackt sind sowie deren Transport zum Flughafen organisiert ist, werden wir einige Zeit warten müssen. Umso lohnender war es, eine angenehme Unterkunft zu finden. Einige Hotels sind wenigstens an einem Tag während des von uns angefragten Zeitraums ausgebucht, andere können unsere Räder nicht sicher unterbringen, haben nur fensterlose oder zu einer lauten Straße liegende Zimmer, erfüllen nicht weitere Mindestanforderungen oder sind einfach zu teuer. Obwohl wir in einem Stadtteil mit hoher Hoteldichte suchten und zwischen den gut zehn besichtigten Hotels keine weiten Wege zurückzulegen waren, dauerte es eine Weile, bis wir schließlich ein uns genehmes Zimmer gefunden hatten. Mit dem schmutzigen Gepäck einzuziehen und unsere dreckstarrenden Räder im Hotel abzustellen, war nicht zumutbar. Daher baten wir den Rezeptionisten um einen Eimer Wasser, mit dem wir die Sachen reinigen wollten. Der nette Rezeptionist empfahl uns eine benachbarte Waschstation für Motorbikes – ein Vorschlag, dem wir gerne folgten. Mit einem kräftigen Wasserstrahl wurden die an den Fahrrädern befestigten Packtaschen, die Räder und sogar Dagmars Füße und Schuhe gereinigt, sodass wir mit einigermaßen sauberen Taschen und Rädern ins Hotel einziehen konnten.

Hier in Hanoi hoffen wir, die Visa für Indonesien zu erhalten und gegebenenfalls auch die für Australien.

Aufnahmedatum 16/03/2019

Mittagessen: Stücke eines „Kuchens“ aus Reisnudeln, zweierlei Gehacktes, Chili, Gurken, verschiedene Kräuter und eine süßsaure Soße

Mittagessen: Stücke eines „Kuchens“ aus Reisnudeln, zweierlei Gehacktes, Chili, Gurken, verschiedene Kräuter und eine süßsaure Soße

Aufnahmedatum 17/03/2019

Zum Bia hơi gab es für Diez (Wachtel?-)Eier im fortgeschrittenen Brutstadium

Zum Bia hơi gab es für Diez (Wachtel?-)Eier im fortgeschrittenen Brutstadium

Aufnahmedatum 18/03/2019

Aus der Fahrraddecke gezogene Drahtstückchen, keine 5 mm lang

Aus der Fahrraddecke gezogene Drahtstückchen, keine 5 mm lang

Aufnahmedatum 19/03/2019

Nach Rädern und Gepäck wurden auch Dagmars Schuhe gesäubert

Nach Rädern und Gepäck wurden auch Dagmars Schuhe gesäubert

Unterkünfte

13.03.2019 17:52
13.03.2019 17:52
14.03.2019 15:55
14.03.2019 15:55
19.03.2019 16:04
19.03.2019 16:04
29.03.2019 15:11
29.03.2019 15:11