Obwohl wir noch nicht den gesamten entgangenen Schlaf der vorangegangenen beiden Nächte aufgeholt hatten, saßen wir bereits um 6:00 Uhr auf den Rädern. Entlohnt wurden wir dadurch, dass wir Zeugen der Zeremonie wurden, mit der Gläubige Mönchen Essen spenden und mit der diese die Gaben entgegennehmen und die Spender segnen. Es ist beeindruckend, am Straßenrand die Gruppen von zumeist Frauen in Reihe sitzen zu sehen, wie sie auf die nächste Reihe Mönche in deren orange- oder ockerfarbenen Gewändern warten. Nähert sich eine Gruppe von bis zu 16 Mönchen, halten Sie die Speisen in kunstvoll verzierten Metallgefäßen vor dem gesenkten Kopf bis sie Portionen in die Sammelgefäße füllen, die die Mönche unter ihren Gewändern mitführen. Wir spürten, welche Erfüllung für die Gebenden mit der Spende verbunden ist – ebenso, wie sich die Mönche des Aktes bewusst sind. Als wir später einen Tempel passierten, konnten wir sehen, dass die gesammelten Speisen in einem großen Raum für alle Mönche zugänglich aufgestellt werden. Die Spende ist demnach nicht an die Person gebunden, der sie überreicht wurden.
Die ersten 20 km bis zur Freundschaftsbrücke kannten wir bereits von der Fahrt nach Vientiane. Dann waren wir gespannt, welche Qualität uns im Anschluss erwarten würde, denn wir hatten gelesen, dass von den Straßen in Laos weniger als 6.000 km asphaltiert wären. Dennoch hatten wir uns entschieden, nicht den Asian Highway 11 (AH11) zu nehmen, sondern zu versuchen, der Straße in unmittelbarer Nähe des Stromes zu folgen. Zu unserer Überraschung fanden wir eine Straße vor, wie wir sie uns nicht besser wünschen konnten: Eben, glatt, sehr wenig befahren und nicht älter als ein bis zwei Jahre. Wir hatten gehofft, der geringe Verkehr wäre darin begründet, die Existenz dieser neuen Straße habe sich noch nicht herumgesprochen. Nach etwa 26 km wussten wir es besser: Es schloss sich eine Piste an, die nicht mehr bequem zu befahren ist. Wie und mit welchen Fahrzeugen diese Piste zur Regenzeit befahren wird, können wir uns nicht vorstellen. Die erste Gelegenheit, auf den AH11 zu gelangen, nutzten wir daher. Der ist zwar asphaltiert jedoch mit zahlreichen tiefen Schlaglöchern übersäht, die permanente Konzentration erfordern.
Laoten scheinen genauso rücksichtsvoll zu fahren wie die Thais und wir können uns bisher nicht beklagen.
Jetzt haben wir ein Motel, hier Resort genannt, erreicht, das bei guter Qualität nur umgerechnet 10 € pro Nacht kostet. In der Nähe des zugehörigen Restaurants sahen wir das Wohnmobil wieder, das uns vorher überholt hatte. Es ist das erste Wohnmobil, das wir in Asien sahen. Ein ausgebauter T4 mit Hochdach und französischem Kennzeichen – allerdings nur vorne. Ein Franzose war mit einer jungen Frau aus München den gesamten Weg aus seinem Heimatland hierhergefahren.
Wenn wir bisher in Asien mit Ausländern gesprochen hatten, die ihre Fahrzeuge mitgebracht hatten, berichteten die uns meist von erheblichen Schwierigkeiten und großem bürokratischem Aufwand für das Mitführen des Fahrzeugs. Zwei Motorradfahrer aus England, die auf dem Weg nach Australien waren, beklagten sich über drei Kilogramm zusätzliches Papier für Zollformalitäten. Ein Australier behauptete, für das Geld, das er habe aufwenden müssen, um sein Motorrad in Thailand nutzen zu können, hätte er sich leicht eine neue Maschine kaufen können. So grenzenlos scheint die Freiheit mit einem Wohnmobil nicht zu sein. Uns mit unseren Fahrrädern hat man demgegenüber stets unkontrolliert durch die Grenzen gewunken.
Aufnahmedatum 07/12/2018
Hier wird das berühmte und leckere Beerlao gebraut Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen
Masten mit der Hochspannungsleitung über den Mekong Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen
Die Straße unmittelbar neben dem Strom Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen
Auf dem Schwemmland wird Gemüse angebaut Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen
bis Dagmar sie rettete und auf die andere Straßenseite trug Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen
Es wird hier viel Reis angebaut Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen
Diese Qualität hatten wir von einer untergeordneten Straße nicht erwartet Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen
Nach dem Ausbauende wussten wir, weswegen sie so wenig befahren wurde und uns kann Paris-Dakar jetzt nicht mehr reizen
Schüchtern hatten die Damen nach einem Selfie gefragt – die Gelegenheit haben wir natürlich genutzt Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen
Das erste Wohnmobil, das wir in Asien sahen (eine Münchnerin und ein Franzose auf dem Weg nach Kambodscha) Wo?Nach Rechtsklick
außerhalb öffnen