2018/08/21, Tag 1.177 (3a 2m 20d),
Teilstrecke: 0 km,
Gesamtstrecke: 16.733,4 km

Wir verbrachten den 19. August mit Vorbereitungen für unseren Flug nach Singapur. Diez besorgte eine Heißklebepistole und formte aus den drei Kühlschrankkartons, die wir bereits vorher besorgt hatten, mit deren Hilfe passgenaue Behältnisse für unsere Räder. Anschließend überzogen wir die Kartons mit Plastikfolie, denn ein plötzlicher Regenschauer während des Transports zum Flughafen hätte unsere Arbeit schnell zunichtemachen können. Während Diez unsere Räder einpackte, kümmerte sich Dagmar um das Verpacken unserer Packtaschen. Wir hatten acht Taschen und einen großen Packsack zu transportieren. Um die Anzahl der aufzugebenden Gebinde zu reduzieren und die Halteelemente der Fahrradtaschen zu schützen, fassten wir jeweils drei Taschen in zwei und die restlichen beiden Packtaschen in einem weiteren Plastiksack zusammen.

Wir verbrauchten beinahe vier Rollen Klebeband, was einen Eindruck vermitteln mag, wie aufwändig die Aktion war.

Gestern gegen 16:30 Uhr teilte uns die Rezeption mit, dass man uns zum Flughafen bringen könne. Bis zum Abflug um 23:50 Uhr war noch ausreichend Zeit, doch die Erfahrung lehrte uns, dass man sich in Indien nicht darauf verlassen sollte, es sei alles geregelt. Plötzlich wird einem mitgeteilt, der geplante Ablauf könne aus den abenteuerlichsten Gründen nicht eingehalten werden und ein Verantwortlicher, der sich als allmächtig darstellt, solange das Ergebnis seines Organisationstalents nicht einer unmittelbaren Überprüfung standhalten muss, ist nicht mehr zu erreichen. Wir hielten es daher für ratsam, ausreichend Zeit zu haben, ggf. noch selbst den Transport organisieren zu können. Unsere Räder passten – wie von uns prophezeit – nicht in den Geländewagen, der normalerweise für den Transfer der Hotelgäste vom und zum Flughafen verwendet wird. Als typisch indische Lösung dieses Problems wurden daher die Kartons mit den Fahrrädern auf eine Transportrikscha geladen, die die wenigen Kilometer zum nahen Flughafen unserem Fahrzeug vorausfuhr. Die Zufahrt zum Abflugbereich des Flughafens ist für Fahrräder und damit auch für die Lastenrikscha mit unseren Fahrrädern gesperrt. Die Rikscha musste daher also parken, wir wurden zum Abflugbereich gebracht und Dagmar wartete dort mit dem restlichen Gepäck. Diez suchte und fand einen Aufzug, mit dem die Räder vom Ankunfts- zum Abflugbereich befördert werden konnten. Dann ging es zurück zur wartenden Lastenrikscha, die zum Ankunftsbereich begleitet wurde.

In der Vergangenheit hatten wir erfahren müssen, dass der Zutritt zum Flughafengebäude oft nur zeitnah zum Abflug gestattet wird. Wir hatten Glück und wurden unmittelbar eingelassen.
Nach dem Check-in mussten die Räder, die aufgrund der Abmessungen nicht über die Förderbänder für das normale Gepäck weitertransportiert werden konnten, durch einen gesonderten Scanner befördert werden.

Gemäß Website von Singapore Airlines hätten wir bei Onlinebuchung unseres Übergepäcks und durch unsere Mitgliedschaft im Vielfliegerprogramm mit einem vergünstigten Preis rechnen dürfen. Bei den 46 kg Übergepäck (was mehr als 500 € kostete) war dies durchaus attraktiv. Die Onlinebuchung war jedoch nicht möglich und auf Nachfrage per E-Mail teilte man uns mit, dass das für alle Flüge mit Abflughäfen in Indien gelte – wir werden sehen, ob wir noch etwas erreichen können.

Als wir zum Check-in zurückmussten, um noch einen Stempel zu holen, den man bei der Immigration sehen wollte, teilte man uns mit, dass man bei unserem aufgegebenen Gepäck einen möglicherweise nicht zugelassenen Gegenstand gesehen habe. Wir vermuteten, es handle sich um den Pufferakku für das Navigationsgerät, der in der Fronttasche verblieben war. Wir befürchteten bereits, diese Tasche sei in einem der kunstvoll verpackten Säcke und das Ein- und Auspacken würde längere Zeit in Anspruch nehmen. Diez eröffnete das die Möglichkeit, bewaffnet mit einer vorsorglich mitgebrachten Klebebandrolle, die Katakomben des Flughafens kennenzulernen. Erleichtert stellte er fest, dass die Fronttasche sich im nicht weiter verpackten Packsack befand und sich der Aufwand in Grenzen hielt. Nachdem auch das überstanden war, passierten wir gegen 22:00 Uhr die letzte Kontrolle vor unserem Flug. Der startete pünktlich um 23:50 Uhr und nach ca. 4:30 Stunden Flugzeit und mit 2:30 Stunden Zeitverschiebung erreichten wir gegen 6:30 Uhr nach wenig Schlaf Singapur.

In Singapur ist alles durchorganisiert. Selten haben wir so schnell die Einreiseformalitäten hinter uns gebracht und unser Gepäck erhalten. Auch die Suche nach einer Transportmöglichkeit zu unserem Gastgeber verlief problemlos: Hier bestellt man statt eines normalen Taxis einfach für einen fixierten Preis ein etwas größeres. Das letzte indische Geld wurde in Singapur-Dollar getauscht und innerhalb von zwei Minuten konnte man dort eine SIM-Karte erstehen – für nach europäischen Maßstäben günstige 9,50 € (100 GB).

Wir wohnen diesmal privat. Diez hat über die Fernradfahrer-Gruppe „Warm Showers“ eine Familie gefunden, deren Sohn mit dem Rad nach Phnom Penh fahren will. Seine Mutter, die wir leider nicht kennen lernen werden, da sie auf Geschäftsreise ist, meinte wohl, es wäre hilfreich, ein paar Leute mit Erfahrung kennenzulernen und trat dem Club bei. Nun sind wir hier bei extrem netten Leuten untergebracht, haben ein eigenes Zimmer mit Bad, einen exotischen Garten mit Swimmingpool und unterhalten uns u. a. über unsere Erfahrungen.

Aufnahmedatum 26/01/2018

Ein Nachtrag zu Indien … was dazu wohl unsere Tierschützer sagen?

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Aufnahmedatum 19/08/2018

Vorbereitet zum Boxing

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Nach der Verpackungsorgie

Nach der Verpackungsorgie

Aufnahmedatum 20/08/2018

Unser Frühstückslokal in Kolkata

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Der Blick in den Innenraum

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Ein typischer Shop im lokalen Markt

Ein typischer Shop im lokalen Markt

106 kg Gepäck und das Handgepäck

106 kg Gepäck und das Handgepäck

Die Lastenrikscha mit unseren Fahrrädern

Die Lastenrikscha mit unseren Fahrrädern

Warten auf den Check-in

Warten auf den Check-in

Aufnahmedatum 21/08/2018

Im Garten unseres Gastgebers

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Das Bambus-Fahrrad, das bis Phnom Penh halten soll

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Unterkünfte

21.04.2018 08:51
21.04.2018 08:51
15.08.2018 14:43
15.08.2018 14:43
21.08.2018 15:53
21.08.2018 15:53
25.08.2018 15:29
25.08.2018 15:29