Inzwischen sind wir gut im Großraum Kolkata angekommen. Es wäre unsere letzte Etappe in Indien, falls wir nach dem anstehenden Aufenthalt in Deutschland von hier nach Singapur fliegen würden, um dann unsere Reise von dort zunächst nach Norden fortzusetzen.
Wir hatten diese letzte Etappe dadurch verkürzt, dass wir gestern weiter gefahren sind als geplant. Vor dem Verkehr in Kolkata hatten wir aufgrund unserer Erfahrungen während eines früheren Urlaubs angemessenen Respekt und wollten unser Ziel in der Nähe des Flughafens erreichen, bevor der Verkehr zu dicht wurde. Das ist uns gelungen, denn wir kamen in Dum Dum (dem Ort, in dem die gleichnamigen Geschosse hergestellt wurden) bereits kurz nach 8:00 Uhr an. Wir hatten dadurch auch genug Zeit, ein Hotel zu finden, das unsere Ansprüche, insbesondere hinsichtlich der Unterbringung unserer Räder, erfüllt.
Nach dem Einchecken erkundeten wir die nähere Umgebung. Die Altstadt von Dum Dum ist ein vom Tourismus unverdorbenes, lebendiges Zentrum mit freundlichen und neugierigen Bewohnern. Das Essen ist hier noch authentisch. Sogar nach gut sieben Monaten Indien haben wir noch etwas Neues entdeckt: Einen Mann, der am Straßenrand mit einem Gerät (in dem eine Fahrradnabe verbaut ist) getrocknete Tabakblätter schneidet. Das feine Schnittgut wird anschließend in der Handfläche intensiv mit etwas gelöschtem Kalk vermischt und dann zwischen Unterlippe und untere Zahnreihe gelegt. Nach etwa 20 Minuten spuckt man das Gemisch dann aus. Diez musste das natürlich probieren. Da er nicht an Nikotin gewöhnt ist, war er entsprechend vorsichtig und probierte nur etwa ein Zehntel der von dem Mann angebotenen normalen Portion. Das genügte bereits, um schon nach etwa einer Minute eine Wirkung zu spüren. So etwa könnte sich ein Nichtraucher fühlen, der schnell eine Zigarre raucht.
Ausländer, die sich an so etwas heranwagen, sind natürlich interessant und schnell waren wir im Gespräch mit den Umstehenden. Dabei kam die Sprache auch auf unseren Wunsch, unsere Fahrräder während unseres Aufenthalts in Deutschland in Kolkata sicher unterzubringen. Eine jüngere Frau meinte, möglicherweise eine Lagermöglichkeit vermitteln zu können und sagte zu, uns morgen Bescheid zu geben. Im Hotel sind die Räder derzeit in einem Raum untergebracht, der augenscheinlich seit längerem als Lager für Gerümpel genutzten wird und der ehemals als Verkaufsraum geplanten war. Durch ein massives Rolltor gesichert, würde sich der Raum gut auch für die längere Lagerzeit eignen. Wir werden uns erkundigen, ob und unter welchen Bedingungen man uns den Raum zur Verfügung stellen kann.
Aufnahmedatum 21/04/2018
Der Hugli, ein Mündungsarm des Ganges Wo?Nach Rechtsklick
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Wir haben soeben den Hugli auf der Vivekananda Setu überquert Wo?Nach Rechtsklick
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