2017/10/31, Tag 883 (2a 4m 30d),
Teilstrecke: 73,4 km,
Gesamtstrecke: 13.603,6 km

Die Aussicht vom Balkon des Hotels in Thalassery gefiel uns so gut, dass wir beschlossen, noch einen weiteren Tag zu bleiben. Wir saßen jedoch nicht nur auf dem Balkon, sondern besichtigten u. a. die Statue von Dr. Hermann Gundert, dem Großvater von Hermann Hesse und das 1708 errichtete Fort Thalassery. Am Abend wurde das von unserem Balkon zu sehende Denkmal für einen 2013 verstorbenen Musiker und Komponisten traditioneller indischer Musik vom Ministerpräsidenten Keralas enthüllt. Nach der öffentlichen Ehrung von Schülern für ihre Leistungen – Superstars werden in Indien offensichtlich nach anderen Kriterien gesucht als in Deutschland – fand noch ein Konzert statt. Wie auch vorangegangene Veranstaltungen, die wir erlebt haben, endete diese gegen etwa 22 Uhr.

Heute ging es weiter nach Kozhikode, früher Calicut. Bereits während unserer vorletzten Etappe hatten wir ein Hinweisschild auf Toddy gesehen. Uns war nicht klar, was genau damit beworben wurde. Heute wollten wir der Sache nachgehen, als wir erneut ein Schild mit dem Namen des Getränks sahen, das wir zuletzt in Cansaulim getrunken hatten. Ein Bewohner des Hauses, vor dem das Schild aufgestellt ist, verwies uns auf den Hintereingang. Wir beabsichtigten zunächst, dort eine Flasche zu erwerben und zu trinken. Doch so läuft das hier nicht. Der Verzehr ist nur innerhalb der Taverne erlaubt. Also betraten wir einen kleinen, dunklen Raum, in dem mehrere Einheimische saßen und sich den Palmwein schmecken ließen. Zwei Gläser kamen auf den Tisch, eine Art Kartoffelsalat, Zitronenchutney, ein kleiner Teller mit Hühnercurry und als Wichtigstes ein Tonkrug voll mit köstlichem Toddy. Wir mussten dem Wirt ausführlich von unserer Reise berichten, was der den übrigen Anwesenden übersetzte. Großes Interesse zeigte man auch an unseren Rädern. Nach dieser Stärkung fuhr es sich viel leichter. Uns ging es damit wohl ähnlich wie dem Autor eines Artikels in der FAZ.

In Kasaragod hatten wir Leinenstoff für eine lange Hose für Diez gekauft, waren bisher jedoch nicht dazu gekommen, diese nähen zu lassen. Das wollten wir hier in Kozhikode, wo wir zwei Nächte bleiben wollen, nachholen. Eine Leinenhose, die wir in Istanbul gekauft hatten, sollte dem Schneider als Vorlage dienen. Um 19:30 Uhr hatten wir unser Anliegen dem Schneider erläutert. Dann stellte sich die Frage, ob er die Hose innerhalb von 24 Stunden nähen könne. Die 24 Stunden wären nicht das Problem, erläuterte er uns, wohl aber der morgige Streik, an dem er sich beteiligen wolle. Schließlich machte er den Vorschlag, dass wir die Hose bereits heute gegen 21:00 Uhr abholen können. Die verbliebene Zeit nutzten wir für das Abendessen. Nach dem Abendessen wollten wir bis zum Abholtermin durch die Geschäfte bummeln. Zwischenzeitlich hatte es jedoch begonnen, wolkenbruchartig zu regnen. Wir warteten unter einem Vordach, bis Diez zum Abholen der Hose die wenigen Häuserblocks laufen musste. Der Schneider hatte in der kurzen Zeit ganze Arbeit geleistet und so konnten wir mit einem Tuk-Tuk zurück zum Hotel fahren.

Aufnahmedatum 30/10/2017

Die Statue von Hermann Gundert

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Der Eingang zum Fort von Thalassery

Der Eingang zum Fort von Thalassery

Blick von der Befestigungsmauer

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Das Denkmal für einen in ganz Indien beliebten Musiker und Komponisten

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Auszeichnung guter Schüler

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Aufnahmedatum 31/10/2017

Unsere Mitzecher

Unsere Mitzecher

Bei einem Krug Toddy

Bei einem Krug Toddy

Unterkünfte

28.10.2017 15:57
28.10.2017 15:57
29.10.2017 15:50
29.10.2017 15:50
01.11.2017 17:39
01.11.2017 17:39
02.11.2017 17:49
02.11.2017 17:49