Da das indische Konsulat auch am Samstag geschlossen hatte, konnten wir bezüglich unserer Visa lediglich ein Hotel in Indien buchen, um die gewünschte Buchungsbestätigung beibringen zu können. Mit dem jetzt aufgrund der Stornierungsbedingungen gewählten Hotel änderte sich die Referenzadresse in Indien, was das erneute Ausfüllen von Antragsformularen erforderte.
Am Nachmittag des gestern wieder geöffneten Basars kauften wir eine kleine Kollektion Kekse und ließen den Tag damit und mit einer großen Portion Obst ausklingen. Die gefühlte Temperatur von 55 Grad animiert nicht zu ausgedehnten Erkundungsmärschen durch das ohnehin nicht besonders interessante Bandar Abbas, sodass man uns verzeihen mag, dass derzeit die Berichte nicht mit Fotos angereichert sind.
Heute Morgen fuhren wir in der Zuversicht zum indischen Konsulat, an alles gedacht zu haben. Wir kamen zum Glück, noch vor etwa 15 Damen an, die Visa für einen Yogakurs in Delhi beantragten. Bereitwillig nahm man unsere auf Vollständigkeit überprüften Unterlagen an. Gehen konnten wir noch nicht, da wir nach Ende der um 12:00 Uhr endenden vormittäglichen Sprechzeit auf einem vom Konsulat auszudruckenden Formular unsere Fingerabdrücke abgeben sollten. Ohne dieses Formular könne der Prozess nicht gestartet werden, erklärte man uns. Um 12:20 Uhr schließlich teilte man uns mit, dass sich wegen eines technischen Problems das elektronische Formular, auf dessen Ausdruck wir unsere Fingerabdrücke abgeben sollen, sich weigere, die Kombination aus Touristenvisum und der Aufenthaltsdauer von 12 Monaten zu akzeptieren. Man habe bereits mit der Botschaft in Teheran und mit Delhi gesprochen, der Fehler sein jedoch noch nicht behoben. Man werde uns benachrichtigen, wenn der Ausdruck zur Abgabe unserer Fingerabdrücke im Konsulat vorliege. Ohne diese Verzögerung hätten wir in etwa drei Werktagen die Visa abholen können. So jedoch verließen wir zum vierten Mal das Konsulat ohne auch nur die Anträge abgegeben haben zu können.
Die hohen Temperaturen von knapp 40 Grad laden normalerweise zum Baden ein, besonders, wenn ein Strand fast vor der Hoteltür lockt. Dass dies bei einer Wassertemperatur von 33 Grad nicht besonders erfrischend wäre, würde uns auch nicht davon abhalten, wohl aber die Kleidervorschriften, nach denen sich im Iran Frauen nur im Burkini, das ist ein Ganzkörperbadeanzug, am Strand blicken lassen dürfen. Und so hoffen wir, dass wir bald das Visum für Indien erhalten und an den Strände von Goa das nachholen können, was uns die Kleidervorschriften hier verwehren.