2017/08/24, Tag 815 (2a 2m 23d),
Teilstrecke: 0 km,
Gesamtstrecke: 12.874,8 km

Aus Angst, der Konsul könne verärgert sein, wenn er meint, wir hätten uns bei der Teheraner Botschaft über ihn beschwert, versuchten wir, keine offene Flanke zu bieten und ließen am Morgen sogar noch neue Passfotos machen, die jetzt den spezifischen indischen Anforderungen vollständig entsprechen. Offensichtlich war Diez jedoch das Kunststück gelungen, einen durch die Teheraner Botschaft geförderten Sinneswandel beim Konsul herbeizuführen ohne dass der sich brüskiert fühlt, denn der Konsul empfing uns freundlich und bat Diez direkt in sein Büro, um die Antragsunterlagen zu prüfen. Seine Forderung, ein Rück- oder Weiterflugticket vorzulegen, ließ er fallen, als Diez ihm erläuterte, dass für die Zeit, zu der die Jahresvisa auslaufen werden, von den Fluglinien noch nicht einmal Flugpläne erstellt sind. Auch vom Einladungsschreiben, das wir bisher ohnehin nur für die Beantragung von Businessvisa als erforderlich angesehen hatten, war nicht mehr die Rede. Auf der Forderung, eine Hotelbuchung nachzuweisen, bestand er jedoch, so dass wir auch dieses dritte Mal das Konsulat verließen, ohne die Antragsunterlagen abgegeben haben zu können. Wir hoffen, das am Sonntag nachholen zu können, denn der morgige Freitag ist, wie in islamisch geprägten Ländern üblich, der freie Tag und zumindest das Konsulat erweitert das Wochenende noch um den Samstag. Für den Großteil der Bevölkerung ist jedoch die 6-Tage-Woche der Normalzustand.

Die Buchungsbestätigung beizubringen, stellt das kleinste Problem dar, da sie von verschiedenen Internetportalen auch für Buchungen von Hotels erstellt wird, bei denen sie bis unmittelbar vor dem angegebenen Anreisetermin kostenfrei storniert werden kann. Auf eine Diskussion mit dem Konsul über den Sinn der Forderung nach einer Hotel-Buchungsbestätigung hat sich Diez dennoch nicht eingelassen.

Im günstigsten Fall können wir mit Umsteigen in Dubai nach Panaji, Goa, fliegen. Dubai zu besichtigen, ist im Moment wenig attraktiv, denn die Temperaturen sind noch höher als in Bandar Abbas. Sie liegen in der Nacht bei 32 bis 35 Grad und tagsüber erreichen sie 45 Grad. Außerdem mangelt es Dubai an historischen Sehenswürdigkeiten. Shopping, wahrscheinlich der Hauptgrund für Besuche Dubais, erübrigt sich für uns allein schon mangels Stauraum für die erworbenen Sachen und die Preise der dortigen Hotels reizen auch nicht zu einem längeren Verweilen.

Taxi zu fahren, ist im Iran komfortabel und billig. Selbst in den offiziellen Taxis wird man bereits für einen Kilometerpreis von deutlich unter 10.000 Rial, das entspricht etwa 0,22 €, transportiert. In allen Städten des Landes scheint es ein Überangebot an Taxis zu geben. Der Konkurrenzkampf ist entsprechend groß. Die offiziellen, gelben Taxis findet man im Normalfall an Taxiständen. Vor Antritt der Fahrt handelt man den Preis aus. Ist man nicht in der Nähe eines Taxistandes oder möchte man noch weniger für die Fahrt ausgeben, geht man einfach in Fahrtrichtung am Fahrbahnrand. Nach spätestens 30 Sekunden macht der Fahrer eines privates Autos durch Hupen deutlich, dass er eine Fahrt anbietet. Wird nicht durch Handzeichen abgelehnt, hält das Auto und man wird sich schnell über den Preis einig, der oft nur die Hälfte offizieller Taxis beträgt. Die privaten Taxifahrer haben häufig ein abgeschlossenes Studium und kämpfen auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit auf diese Art ums Überleben. Wir fragen uns, wie diese Menschen über die Runden kommen. Für sie gibt es keine geregelten Arbeitszeiten und viele werden beinahe rund um die Uhr nach Fahrgästen suchen. Wir hoffen gerade für diese jungen Leute, dass sich die Verhältnisse bald ändern. Das Land hat ein großes Potenzial an gut ausgebildeten, fleißigen und hochmotivierten Menschen, die ihr Land in kurzer Zeit nach vorn bringen würden.

Unterkünfte

17.08.2017 01:13
17.08.2017 01:13
20.08.2017 11:33
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28.08.2017 23:56
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05.09.2017 02:28
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