2017/08/23, Tag 814 (2a 2m 22d),
Teilstrecke: 0 km,
Gesamtstrecke: 12.874,8 km

Früh machten wir uns heute auf den Weg zum indischen Konsulat. Man empfing uns sehr freundlich, stellte aber sofort klar, dass man hier nur Touristenvisa für eine Aufenthaltsdauer von bis zu 30 Tagen ausstellen könne und wir uns an die indische Botschaft in unserem Heimatland wenden sollten. Ersatzweise könnten wir auch versuchen, die Visa in Teheran zu beantragen. Dort könnten wir uns von der deutschen Botschaft auch gleich das Einladungsschreiben besorgen, das für den Antrag erforderlich sei. Ein Schock für uns.

Im Internetauftritt der indischen Regierung werden solche Einschränkungen nicht erwähnt und wir hätten erwartet, dass im Onlineformular für den Fall, dass Aufenthaltsdauern von mehr als 30 Tagen eingetragen werden, die Auswahl des Konsulats in Bandar Abbas nicht möglich gewesen wäre. Wir machten den Konsulatsmitarbeitern deutlich, welchen erheblichen zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand eine Beantragung in Teheran mit sich bringen würde. In dem kleinen Konsulat bekam dies offensichtlich der Konsul mit, der das Gespräch übernahm. Er ließ sich unser Anliegen erläutern und verschwand einige Zeit in seinem Zimmer. Leider hatte er bei seiner Rückkehr keine erfreulichere Nachricht, teilte uns jedoch auf Nachfrage mit, er habe von der Botschaft in Teheran telefonisch erfahren, dass man dort in der Lage sei, unsere Anträge auf Erteilung der Jahresvisa zu bearbeiten. Damit waren sämtliche Planungen überholt und wir gingen die Alternativen durch: Von einer Visabeantragung in Teheran oder Dubai, über die Idee, zunächst Sri Lanka zu bereisen, bis zur Möglichkeit, eine Visumagentur zu beauftragen, die in Deutschland die Anträge für uns stellen müsste und der wir Pässe und mit Unterschriften versehene Anträge mittels Kurierdienst hätten zustellen müssen.

Ein kleiner Zweifel existierte an den Aussagen des Konsuls und wir fragten uns, ob die Informationen im Internetauftritt der indischen Regierung tatsächlich so missverständlich sein sollten. Um darüber Klarheit zu erhalten, schrieb Diez nach der Rückkehr zum Hotel an die für den Internetauftritt verantwortliche Stelle. Er machte auf die den Aussagen des Konsuls widersprechenden Auswahlmöglichkeiten des Onlineformulars aufmerksam und empfahl, das Formular so zu ändern, dass zukünftige Antragsteller nicht ebenfalls erhebliche zeitliche und finanzielle Nachteile durch eine unsachgerechte Programmierung des Formulars erleiden. Hoffnung, mittelfristig eine Antwort zu erhalten, hatten wir nicht. Mitten in der Evaluation der verbliebenen Möglichkeiten, die gewünschten Indienvisa zu erhalten, kam zu unserer großen Überraschung von der Botschaft in Teheran bereits die Antwort auf unsere E-Mail. Man sei gerne bereit, uns zu helfen. Das Konsulat in Bandar Abbas würde die Anträge entgegennehmen und bearbeiten. Man bittet jedoch um Verständnis, das dies etwas Zeit beanspruchen würde, da das Konsulat dazu mit der indischen Botschaft in Deutschland Kontakt aufnehmen müsse. Wir waren freudig überrascht, bedankten uns und Diez begann sofort damit, die in der Mail der Botschaft aufgeführten, zusätzlich erforderlichen Informationen zusammenzustellen. Gewünscht waren u. a. die Daten unserer vorangegangenen vier Indienreisen wie Aufenthaltszeitraum, Visanummern und ausstellende Botschaft/ausstellendes Konsulat – nicht ganz einfach, diese zu beschaffen, da wir keinen Zugriff mehr auf die damals verwendeten Reisepässe haben. Anhand alter Kontoauszüge konnten Details einer Zahlung an ein deutsches Konsulat im Rahmen der Beantragung damaliger Visa ebenso ermittelt werden wie die von Abhebungen von indischer Rupien mit der EC-Karte. Wir hoffen, dass das als Nachweis ausreicht, dass wir bereits in der Vergangenheit in Indien waren. Ohne einen derartigen Nachweis wird keine Aufenthaltsdauer von einem Jahr zugestanden.

Unterkünfte

17.08.2017 01:13
17.08.2017 01:13
20.08.2017 11:33
20.08.2017 11:33
28.08.2017 23:56
28.08.2017 23:56
05.09.2017 02:28
05.09.2017 02:28