Ohne die Möglichkeit, unsere Visaprozesse voranzubringen, gönnten wir es uns gestern, auszuschlafen und nutzen es aus, dass das Hotel das Frühstücksbüfett bis 10:00 Uhr anbietet. Die Arbeiten am Antragsformular für die Indienvisa unterbrachen wir für einen kleinen Bummel durch die nähere Umgebung des Hotels und die Suche nach einem Restaurant, das traditionelle persische Gerichte anbietet. Das ist, abgesehen davon, dass auf manche wohl nur in Persisch hingewiesen wird, hier nicht einfach, denn die Iraner lieben Fastfood und es gibt nicht wie in der Türkei an jeder Ecke etwas zu essen. Als wir unsere Suche schließlich angesichts der hohen Temperaturen abbrachen, landeten wir bei Pizza und Co.
Für heute sagte der Wetterbericht 45 Grad und 80 % Luftfeuchte voraus (als gefühlte Temperatur wird 50 Grad angegeben). Es ist der Tag, an dem wir unsere Pässe mit den verlängerten Iranvisa wieder in Empfang nehmen wollten. Die Erfahrung lehrte uns, dass wir nicht davon ausgehen durften, dass die Pässe bereitlägen und nur darauf warten, von uns abgeholt zu werden. Wieder bestätigte sich unsere Vorahnung, denn es fehlte, wie schon am Sonntag, die entscheidende Unterschrift und der Stempel des Behördenleiters, der offensichtlich allein zu diesem Akt legitimiert ist. Nach zweieinhalb Stunden des Wartens kam er und nach 5 Minuten wurden uns die Pässe ausgehändigt. Wieder haben uns die Beamten sehr freundlich und zuvorkommend behandelt. Diez saß im Raum der Passausgabe. Weil der Raum überfüllt mit Männern aus Afghanistan, Pakistan, Aserbaidschan und den Emiraten war, blieb Dagmar im vorgelagerten Wartebereich. Sie wurde alsbald in einen kühleren Raum mit Wasserspender und bequemen Sesseln gebeten und hatte nette Gespräche mit dem Englisch sprechenden ranghöheren Beamten, der sich mehrmals für seine Behörde entschuldigte.
Wieder im Besitz der Pässe fuhren wir, es war inzwischen 13:00 Uhr geworden, direkt zum indischen Konsulat, um dort den Antragsprozess schnellstmöglich anzustoßen. Der Internetauftritt des Konsulats wies eine Öffnungszeit bis 17:00 Uhr aus. Einem Aushang am Konsulat mussten wir entnehmen, dass nachmittags jedoch keine Anträge in Visaangelegenheiten angenommen werden. Hinsichtlich der Indienvisa unverrichteter Dinge kehrten wir zum Hotel zurück.
Am Abend fanden wir ein Restaurant, dessen Essen uns jedoch eher enttäuscht. Typische iranische Gerichte, derentwegen wir dort einkehrten, werden dort offensichtlich nicht häufig nachgefragt, denn das Huhn, das Dagmar ausgewählt hatte, da das Gericht nicht der Rubrik Fastfood zuzuordnen ist, war anscheinend solange warmgehalten worden, dass es trocken war.