2017/08/14, Tag 805 (2a 2m 13d),
Teilstrecke: 0 km,
Gesamtstrecke: 12.865,1 km

Es war nicht sicher, ob wir in unserem Hotel bleiben konnten, da Reservierungen für die gesamte Anlage vorlagen. Deshalb sah sich Diez am Morgen nach Alternativen um, in die wir hätten umziehen können. Nach dem Zurückkehren erfuhr er, dass wir bleiben können. Das ersparte uns einen Umzug und wir konnten den weiteren Tag planen.

Zunächst fuhren wir mit dem Taxi zur Schah Tscheragh. Die Begräbnisstätte dreier Brüder des Imam Reza ist das drittwichtigste Heiligtum der Schiiten im Iran. Die Einlassregeln sehen eine Gepäckkontrolle sowie ein Abtasten des Körpers vor. Frauen müssen innerhalb der Anlage den Tschador tragen. Man kann ihn am Eingang kostenlos ausleihen. Dagmar vermittelte das einen Eindruck, wie sich ein großer Teil der iranischen Frauen fühlen muss. Ständig fehlte ihr die dritte Hand, um irgendetwas festzuhalten, denn eine wird benötigt, um den Tschador unter dem Kinn geschlossen zu halten. Ein Teil der Frauen nutzt dazu den Mund. Eine Technik, die Dagmar nicht ausprobieren wollte.

Der Eingangsbereich zu den Kenotaphen der beiden Brüder von Amir Ahmad sind mit goldenen bzw. silbernen Spiegelmosaiken verziert. Der untere Bereiche der Wände ist aus Marmor, was den überaus prächtigen, dabei nicht kitschigen Gesamteindruck komplettiert. Wir durften die Räume mit den Schreinen nicht betreten. Sie sind ausschließlich Muslimen vorbehalten. Bereits der Blick vom Eingang jedoch war überwältigend. Gläubige beten am Schrein und können um die Erfüllung von Wünschen bitten, denn die beiden ehemaligen Imame werden als direkte Verbindung zu Allah empfunden.

Die nächste Attraktion erreichten wir zu Fuß. Durch den Vakil-Basar führte uns der Weg zur Vakil-Moschee. Erbaut zu Karim Khans Zeiten unterscheidet sie sich von den Moscheen in Isfahan, bei denen blaue und grüne Farben dominieren. In der Vakil-Moschee finden sich auf den Fliesen überwiegend filigrane florale Muster auf hellem Grund in zarten Pastellfarben. An Portalen und Torbögen sind schöne Mosaike zu finden. Die Gebetshalle ist 75 m × 36 m groß, zum großen Innenhof offen und wird von 48 Steinsäulen getragen. In dieser Halle befindet sich eine schön gestalteter Mihrāb. Das ist die Gebetsnische für den Imam. Dieser steht mit dem Rücken zur Gemeinde, da er Richtung Mekka betet. Die Nische soll die Gebete für die Gemeinde reflektieren. Direkt neben der Mihrāb findet sich der 14 stufige Minbar, hier eine monolithische Marmortreppe aus Aserbaidschan.

Die Zitadelle des Karim Khan liegt mitten im Stadtzentrum und ist mit ihren hohen Mauern und den vier 14 m hohen Ecktürmen ein echter Blickfang. Sie ist von außen in einem gut restaurierten Zustand. Einer der Türme neigt sich etwas nach außen und erinnert ein wenig an den Turm in Pisa. Im Innenhof der Zitadelle befindet sich ein Garten mit Zitrusbäumen und einem großen Wasserbecken. Die ehemaligen Wohnräume sind nur dürftig restauriert. Ein Raum mit einigen Figuren soll vermutlich eine Szene aus dem damaligen Leben wiedergeben: Den Empfang eines europäisch aussehenden Gastes.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel fanden wir einen kleinen Imbiss, in dem uns Crêpes serviert wurden, bei denen während des Garens die dünnen Teigschicht mit rohem Ei, Schmelzkäse sowie etwas Honig bestrichen wurde. Ein kleines Tablett, mit Papier belegt, diente als Teller. Die Crêpes schmeckten zwar ungewöhnlich aber gut.

Im Anschluss besuchten wir das Mausoleum des im Iran hochverehrten Dichters Hafis. Karim Khan brachte 1773 dessen Sarg hierher. Der Marmorsarg, auf dessen Oberseite Verse des Dichters zu lesen sind, steht in einem kleinen Pavillon. Dieser wurde 1935 errichtet, ist achteckig und steht auf 8 steinernen Säulen. Ein hübsch angelegter Garten, ein wenig entfernt vom Straßenlärm, schafft für die vielen iranischen Verehrer eine angenehme und ruhige Atmosphäre. Der Reiseführer schreibt, seine Popularität wäre heute mit der eines Popstars vergleichbar. Nach dem Besuch seines Grabmals können wir das bestätigen.

Aufnahmedatum 14/08/2017

Eingang zur Begräbnisstätte dreier Brüder des Imam Reza

Eingang zur Begräbnisstätte dreier Brüder des Imam Reza

Blick in den Raum mit dem Schrein von Amir Ahmad

Blick in den Raum mit dem Schrein von Amir Ahmad

Das Gebäude um den Schrein von Amir Ahmad

Das Gebäude um den Schrein von Amir Ahmad

Das Gebäude mit den Kenotaphen zweier Brüder des Sayyed Mir Ahmad

Das Gebäude mit den Kenotaphen zweier Brüder des Sayyed Mir Ahmad

Der Raum mit den Kenotaphen

Der Raum mit den Kenotaphen

Das EIngangstor zur Anlage mit den Schreinen

Das EIngangstor zur Anlage mit den Schreinen

Blick ihn die moderne Moschee

Blick ihn die moderne Moschee

Auch Schiras hat einen Basar

Auch Schiras hat einen Basar

Die Vakil-Moschee

Die Vakil-Moschee

Die von 48 Säulen getragene Gebetshalle

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Die Zitadelle des Karim Khan

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In der Zitadelle

In der Zitadelle

Im Keller

Im Keller

Der Bereich der Bäder

Der Bereich der Bäder

Zugang zum Mausoleum des Dichters Hafis

Zugang zum Mausoleum des Dichters Hafis

Aufnahmedatum 15/08/2017

Der Pavillon über dem Sarg

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Särge weiterer Künstler

Särge weiterer Künstler

Unterkünfte

07.08.2017 21:36
07.08.2017 21:36
12.08.2017 23:36
12.08.2017 23:36
16.08.2017 10:27
16.08.2017 10:27
17.08.2017 01:13
17.08.2017 01:13