2017/08/08, Tag 799 (2a 2m 7d),
Teilstrecke: 0 km,
Gesamtstrecke: 12.863,3 km

Nachdem wir am Vorabend erst um 1:00 Uhr ins Bett gekommen waren, schliefen wir am Samstag (5.8.) aus und planten die weiteren Aktivitäten. Wir entschieden uns, die schnellen und günstigen Busverbindungen zu nutzen, um für zwei Tage nach Teheran zu fahren. Die komfortablen sog. VIP-Busse fahren während der meisten Zeit des Tages sogar halbstündlich und benötigen für die knapp 500 km weniger als sechs Stunden.

Am Montag, den 7.8., fuhren wir um 0:00 Uhr ab und waren um 5:30 Uhr in Teheran. Die Metro brachte uns zu unserem Hotel im Zentrum Teherans. Die Zeit reichte zum Auspacken, eine Stunde zu schlafen und zum Frühstück. Das Nationalmuseum erreichten wir zu Fuß und gewannen dort einen Überblick über die iranische Geschichte von prähistorischer Zeit bis zum Ende der vorislamischen Periode.

Das Museum ist nicht groß, so dass wir ohne Eile am Nachmittag das in der Nähe liegende Museum mit den Kronjuwelen besuchen konnten. Obwohl sich Dagmar bereits im Internet vorbereitet hatte, waren wir überrascht von der Vielzahl und dem unschätzbaren Wert der Ausstellungsstücke. Der Schatz befindet sich im gut gesicherten Keller der Nationalbank und die Einlasskontrollen sind entsprechend. Wir sahen unglaubliche Mengen an Schmuckstücken, Kronen, Orden, Diademen, unfassbare Mengen von unverarbeiteten Edelsteinen und Perlen sowie den Pfauenthron des letzten Schahs. Die Schah-Dynastien haben 2.500 Jahre in Persien geherrscht und dabei unglaubliche Reichtümer angehäuft. Der angeblich größte geschliffene rosa Diamant der Welt, der Darya-ye Noor, ist hier zu sehen – unvergesslich durch die Pink-Panther-Reihe mit Inspector Clouseau/Peter Sellers. (Im echten Diamanten haben wir übrigens keinen rosaroten Panter gesehen.) Man ist wie erschlagen von der Menge und Qualität dieser Sammlung. Mehrmals fragten wir nach, ob es sich bei den riesigen Steinen, die verschwenderisch in Ketten und sonstigen Schmuckstücken verarbeitet sind, tatsächlich um Diamanten handelt. In jedem Fall bekamen wir die Antwort, dass es sich nicht um Bergkristall sondern tatsächlich um Diamanten handelt. Das letzte Ausstellungsstück stellt –auch hinsichtlich des Wertes – noch einmal alles in den Schatten. Ein großer Globus, aus 34 kg Gold, dessen Länder aus großen Rubinen und Diamanten gestaltet sind und die Ozeane aus riesigen Saphiren (siehe Globe of Jewels).

Wir hatten das Glück, einen sachkundigen und äußerst angenehmen Führer zu haben, der mit unserer internationalen kleinen Gruppe zum Essen gehen wollte. Wir schlossen uns an, aßen ein köstliches Kebab und hatten wieder eine interessante Zeit mit zwei Schweden, einer Australierin, einem gebürtigem Iraner und unserem Führer. Danach waren wir von den vielen Eindrücken und der Wärme in der Stadt ein wenig erschöpft und ließen den Abend mit einem kleinen Shoppingbummel ausklingen.

Heute packten wir am Morgen unser kleines Gepäck zusammen und verließen das Hotel nach dem Frühstück. Auch unser drittes Ziel in Teheran, der Golestanpalast, war von unserem Hotel aus zu Fuß erreichbar. Es war bereits heiß, denn die Temperaturen sinken zurzeit in Teheran in der Nacht nicht unter 27 Grad. Da freut man sich über die Klimaanlage im Hotel.

Der Golestanpalast ist der ehemalige Herrschersitz der iranischen Schahs. Wir hatten im Internet bereits einige Bilder gesehen. Was uns hier erwartete, übertraf jedoch unsere Erwartungen. Der Palast besteht aus mehreren Gebäudeteilen, die heute für verschiedene Ausstellungen genutzt werden. Die Hauptattraktion ist die Innenausstattung der Gebäude. Feinste Stuckarbeiten in Verbindung mit unendlich vielen Spiegelteilen, die zu wunderschönen Motiven zusammengesetzt sind, bilden zusammen eine überwältigende Einheit, die in ihrer Vollendung und Ästhetik kaum Vergleichbares findet. Das Fotografieren ist leider vielerorts nicht erlaubt, so dass wir von den schönsten Räumen keine Fotos zeigen können. In den Räumlichkeiten gibt es eine unglaublich wertvolle Porzellansammlung, geschnitzte Ebenholzmöbel aus Kaschmir in von uns bisher nicht gesehener handwerklicher Qualität, zahllose chinesische Vasen und riesige persische Teppiche. Zu unserem Glück ist es im Moment in Teheran so heiß, ca. 38 Grad, dass nur wenige Touristen in der Stadt sind und wir die Sehenswürdigkeiten in Ruhe anschauen konnten. Um 15:00 Uhr nahmen wir den Bus nach Isfahan und erreichten unser Hotel gegen 21:00 Uhr. Obwohl es nur eine Stippvisite in Teheran war, sind wir froh, diese Highlights der Stadt gesehen und einen kleinen Eindruck von dieser Metropole bekommen zu haben.

Aufnahmedatum 07/08/2017

Nicht nur die Paläste habe in Teheran schöne Fassaden

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Gefäß im Teheraner Nationalmuseum

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Ein Kultgefäß aus Elfenbein

Ein Kultgefäß aus Elfenbein

Audienzszene von Darius I oder Xerxes I, gefunden in Persepolis

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Der Sockel zeigt die Schriftzeichen der zum Reich gehörenden Völker

Der Sockel zeigt die Schriftzeichen der zum Reich gehörenden Völker

Detail einer Treppe aus Persepolis

Detail einer Treppe aus Persepolis

Kopf des Salzmannes Nr 1 aus dem Salzbergwerk von Zandschan

Kopf des Salzmannes Nr 1 aus dem Salzbergwerk von Zandschan

Ein Musikinstrument

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Die ca. 7.000 Jahre alte Leiche einer Frau, die in Teheran gefunden wurde

Die ca. 7.000 Jahre alte Leiche einer Frau, die in Teheran gefunden wurde

Aufnahmedatum 08/08/2017

Unterkünfte

07.08.2017 09:44
07.08.2017 09:44
07.08.2017 21:36
07.08.2017 21:36
12.08.2017 23:36
12.08.2017 23:36
16.08.2017 10:27
16.08.2017 10:27