2017/07/25, Tag 785 (2a 1m 24d),
Teilstrecke: 64,0 km,
Gesamtstrecke: 12.532,0 km

Gestern hatten wir alles gut vorbereitet, um frühmorgens zu starten. Gegen 5:00 Uhr musste Dagmar das erste Mal zur Toilette und war dann bis zum frühen Nachmittag mit heftigem Durchfall ans Haus gebunden. Das hatten wir so nicht erwartet, denn bis zum Vorabend ging es ihr noch gut. So hatte Diez einen weiteren Tag für den Rechner zur Verfügung und Dagmar zum Ausruhen.

Heute Morgen verlief der Start reibungslos und wir wurden vor dem Hotel von vielen Menschen verabschiedet; wenn die wahrscheinlich einzigen Fremden in diesem kleinen Ort aufbrechen, spricht sich das offensichtlich schnell herum. Wir waren guter Dinge, denn die Etappe sollte mit 64 km nicht zu lang sein und 400 Höhenmeter erschienen gut zu bewältigen. Als wir aus dem Ort hinaus und auf den ersten Hügel fuhren, änderte sich die Situation. Es wurde windig, direkt von vorn und nicht nur in den Böen sehr unangenehm. Dadurch wurde das Fahren sehr viel anstrengender und Dagmar bemerkte, dass sie noch nicht so fit war wie erhofft.

Nachdem wir wieder einen Pass von über 2000 m Höhe bewältigt hatten, wurden wir mit einem ersten Blick auf den Ararat belohnt. (Unter Ararat kennt hier niemand diesen Berg, hier heißt er Ağrı Dağı.) Noch während wir auf dem Pass verschnauften, verdunkelte über uns eine bedrohliche Gewitterwolke den Himmel. Blitz und Donner ließen nicht lange auf sich warten. Wir fuhren unverzüglich bergab, denn eine Passhöhe ohne Bäume, an der wir die höchsten Punkte sind, ist während eines Gewitters kein guter Aufenthaltsort. Natürlich begann es auch zu regnen und um nicht vollständig nass zu werden, zogen wir bald unsere Regenjacken an.

Von der Straße sahen wir einen Reisebus an einer vermeintlichen Raststätte stehen und freuten uns auf eine Unterstellmöglichkeit. Diese wurde uns auch sofort angeboten, obwohl das Haus gerade umgebaut wird und nur Bauarbeiter anwesend waren. Obwohl niemand von ihnen Englisch spricht, wurde der unvermeidliche Tee gereicht und auch die Arbeiter nutzen gerne die kleine Pause und gesellten sich zu uns. Diez erklärte anhand seiner Ausdrucke unsere bisherige Strecke und alle waren beeindruckt. Das Wetter beruhigte sich etwas, wir verpackten die Regenjacken und fuhren weiter. Der Wind frischte wieder auf und machte die letzten 20 km anstrengend. Lediglich der sich mit der Annäherung stetig ändernde Blick auf den Ararat entschädigte ein wenig.

Doğubayazit, unser heutiger Zielort, liegt am Fuß des Ararats. Die Straße durch den Ort ist zurzeit eine einzige Baustelle. Nicht in ganz so schlechtem Zustand wie die vor wenigen Tagen beschriebene, doch auch hier fehlte der Sprengwagen nicht. Im Ort sprach uns ein junger Mann aus Osnabrück an, der gerade mit dem Auto hierher in seine Heimatstadt gefahren ist und vermutete, dass Tourenradfahrer, die in diesen Winkel der Türkei anzutreffen sind, wahrscheinlich aus Deutschland stammen. Um die von uns erbetene Hotelempfehlung abgeben zu können, musste er sich lediglich an die Umstehenden wenden. Vom Balkon unseres Hotels können wir die Aussicht auf den Ararat genießen.

Aufnahmedatum 25/07/2017

Erneut einen Pass bezwungen

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Blick ins Tal hinter dem Pass

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Der Ararat noch aus der Ferne

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Und hier, wie wir ihn von unserem Balkon sehen

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Unterkünfte

19.07.2017 23:47
19.07.2017 23:47
20.07.2017 20:45
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25.07.2017 21:22
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27.07.2017 23:19
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