2017/07/04, Tag 764 (2a 1m 3d),
Teilstrecke: 34,0 km,
Gesamtstrecke: 11.708,0 km

Obwohl in unserem gar nicht so billigen Hotel die Klimaanlagen nicht funktionierten, konnten wir gut schlafen. In Erwartung eines neuen heißen Tages wollten wir so früh wie möglich auf der Straße sein und fuhren daher im Fahrstuhl mit Beginn der vorher erfragten Frühstückszeit zum entsprechenden Raum. Was uns stutzig machte war, dass auch ein Hotelangestellter mit uns fuhr, der Eier und Tomaten mit sich führte. Mit unserer Vorahnung lagen wir richtig, denn offensichtlich wird in diesem Hotel der Beginn der Frühstückszeit so verstanden, dass zu diesem Zeitpunkt begonnen wird, u. a. Teewasser aufzusetzen und den Backofen zum Brotbacken vorzuwärmen. Entsprechend spät waren wir zum Auschecken bereit. Eine weitere Verzögerung ergab sich durch einen Platten am Hinterrad von Dagmars Fahrrad, der sich am Vortag noch nicht angekündigt hatte. Die Suche nach der Ursache gestaltete sich wegen der noch immer auf der Reifendecke klebenden Kruste aus Teer und Rollsplitt schmutzig und, wie bei schleichenden Platten üblich, etwas aufwändiger. Zwei feine Drähte einer Reifenkarkasse hatten sich durch die Decke gearbeitet. Da die Decke ohnehin demontiert war, wurde auch die restliche Innenoberfläche der Decke abgetastet und es fand sich dabei ein weiterer feiner Draht, der wohl nicht mehr lange benötigt hätte, um den nächsten Platten zu erzeugen. Wir fragen uns, wie viele Zeitbomben noch in den anderen drei Reifen schlummern. So eilig haben wir es nicht mit der Beantwortung dieser Frage und wir haben uns diesbezüglich für die ausfallorientierte und nicht die vorbeugende Instandhaltung entschieden.

Trotz intensiver und bis spät in die Naht dauernder Internetrecherche am Vortag hatten wir keine Unterkunft in einer vernünftigen Etappendistanz finden können. Eine Unterkunft mit einer miserablen Bewertung sollte in nur knapp 35 km Entfernung liegen, so dass wir uns darauf eingestellt hatten, heute diese Übernachtungsmöglichkeit – wenn sie überhaupt (noch) existieren sollte – auszulassen und eine Etappe von über 100 km zu fahren. Angesichts der späten Startzeit keine schöne Aussicht. Dennoch machten wir uns auf den Weg. Unsere Hoffnung, an einer Raststätte den Hinweis auf ein Hotel in kürzerer Distanz zu erhalten, wurde zunichte gemacht, als man uns mitteilte, bis zum nächsten Hotel hätten wir noch etwa 100 km zu fahren. Vom Hotel mit der schlechten Bewertung wusste man nichts. Am Ort, an dem das Navigationsprogramm dieses Hotel verortet, fanden wir ein wenig einladendes Haus inmitten eines verwilderten Gartens mit einem verwitterten Hinweis auf eine Diskothek. Davon ließen wir uns jedoch nicht abschrecken und Diez stieß schließlich auf Personen, die uns zu verstehen gaben, dass man hier auch schlafen könne. Trotz der in Rot gehaltenen Front des Hauses, blieb man bei der Aussage, als er kundtat, dass er bereits eine Frau hätte, mit der er ein Doppelzimmer teilen wolle.

Jetzt haben wir ein großes Zimmer mit drei Betten und separatem Badezimmer für den Gegenwert von 12,50 € – derzeit sieht es so aus, als sei dies immer noch besser als wild zu campen. Warten wir ab, ob uns die für die Nacht erwartete Disco schlafen lässt.

Aufnahmedatum 04/07/2017

Auch mit solchen Unterkünften müssen wir uns manchmal zufriedengeben

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Unterkünfte

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