Vorgestern diskutierten wir die weiteren Etappen bis zum Fährhafen Brindisi. Unter der Voraussetzung, dass auf Campingplätzen übernachtet wird, die Etappen nicht zu weit und die erwarteten Höhenmetern zu bewältigen sind, kam nur eine Route in Frage, die sehr weit südlich, etwa 60 km vor der Stiefelspitze, an die Ostküste Italiens wechselt. Von Pompeji aus wären das mehr als 800 km und weit mehr als 9000 Höhenmeter gewesen. Das veranlasste uns, nach einer Alternative zu suchen, bei der auch Übernachtungen in Hotels in Betracht gezogen wurden. Für die Bewertung der verschiedenen Optionen entschieden wir uns, einen weiteren Tag auf dem Campingplatz in Pompeji zu bleiben. Schließlich wählten wir eine Route, die in drei Etappen die gut 250 km und 2300 Höhenmeter zu bewältigen erscheinen lassen.
Heute sollte es zunächst bis Benevento gehen. In San Felice a Cancello fuhr Dagmar wegen der engen Straße weit rechts. Dabei streifte sie mit der rechten Fronttasche den hier extrem hohen Bürgersteig. Der Lenker schlug dadurch nach rechts und Dagmar stürzte nach links auf den Asphalt. Sie landete auf Knie, Hand und Hüfte der linken Seite. An Hand und Knie trug sie leichte Schürfwunden davon und am Knie zusätzlich eine Prellung, die sie mithilfe eines Eisbeutels, der uns unaufgefordert von einem Anwohner gebracht wurde, kühlte. Größere Sorgen bereiteten uns die Schmerzen, die sie nach der Belastung des linken Beines in der Hüfte verspürte. Um auszuschließen, dass es sich um eine ernstere Verletzung handelt, suchten wir das nahegelegene Krankenhaus auf. Dort konnte man den Bereich um das künstliche Hüftgelenk jedoch nicht röntgen, so dass man sie in das nächstgelegene Krankenhaus mit einer derartigen Einrichtung fuhr. Die Röntgenaufnahmen gaben keinen Anlass zur Beunruhigung und Dagmar konnte mit dem Taxi zum ursprünglich aufgesuchten Krankenhaus zurückfahren, wo Diez derweil auf die Räder aufgepasst hatte. Es verwunderte uns, dass in beiden Krankenhäusern keiner der Ärzte Englisch sprach. Die Konversation erfolgte teilweise über einen Pfleger, der zeitweise in Deutschland gelebt hatte oder mit Hilfe der Reste, die ein Arzt noch aus seinem Deutschstudium vor vielen Jahren behalten hatte. Wenn das nicht zum Ziel führte, versuchten wir, den Sinn der italienischen Wörter aus dem Wenigen zu ergründen, was bei Diez vom Lateinunterricht noch nicht vergessen ist. Überwältigt waren wir von der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit Aller.
Jetzt hoffen wir, die 15 Tage Ruhe, die Dagmar verordnet wurden, nicht vollständig ausschöpfen zu müssen. Die Hotelliste in unserem Navigator zeigte, dass hier in der Provinz Hotels nicht sehr zahlreich sind. Wir hatten Glück, nach kurzer Fahrt mit den Rädern ein 3-Sterne-Hotel erreicht zu haben, das geöffnet ist, ein freies Zimmer hatte, mit 50 € pro Übernachtung erschwinglich ist und in dessen Nähe sich ein Lidl sowie eine Pizzeria befinden. Das dürfte den Aufenthalt erträglich machen.
Aufnahmedatum 28/08/2016
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