Waren wir bisher froh, dass Klimaanlagen unsere Unterkünfte soweit herunterkühlten, dass wir darin nicht schwitzen mussten und schlafen konnten, mussten wir in unserem Zimmer in Pimba mit der dortigen Klimaanlage heizen. In den frühen Morgenstunden fielen die Außentemperaturen dort auf einstellige Werte. Und da wir auf unserer Reise kalte Regionen und Jahreszeiten meiden wollten, sind wir nicht mit so viel warmer Kleidung ausgestattet, wie wir hätten anziehen müssen, wenn wir nicht hätten heizen wollen oder können – so hatten wir uns den fortgeschrittenen australischen Frühling nicht vorgestellt. Dass zum Temperaturunterschied gegenüber dem immer noch sehr warmen Darwin möglicherweise auch die südlichere Lage beiträgt, wurde uns ebenfalls erst jetzt richtig bewusst.
Auch am Tag nach unserer Ankunft in Pimba, den wir ohnehin als Ruhetag eingeplant hatten, regnete es kurzzeitig. Während der darauffolgenden Tage blieb es zwar trocken, doch der Wetterbericht hatte jeweils starken Wind aus Südosten vorausgesagt. Bei so viel Gegenwind hätten wir das 170 km entfernte Port Augusta, den nächsten Ort mit Unterkünften und Trinkwasserversorgung, ohne Übernachtung auf einer der Rest Areas bei Tageslicht voraussichtlich nicht erreichen können. Erst für den heutigen Tag war ab etwa 9:00 Uhr Wind aus nördlichen bis westlichen Richtungen vorhergesagt. Wir starteten kurz vor Sonnenaufgang und mussten bis etwa 70 km vor unsrem Ziel warten, bis wir spürbare Unterstützung durch den verspäteten Rückenwind erhielten. Anfangs minderten Anstiege unsere Durchschnittsgeschwindigkeit sosehr, dass wir uns bereits auf eine Übernachtung auf einer kargen Rest Area einstellten. Es war beim Losfahren unangenehm kalt und wir zogen sogar die Regenjacken über unsere ohnehin langärmeligen Sachen. Wir können uns nicht erinnern, wann das letztmalig erforderlich war. Schließlich drehte nicht nur der Wind, sondern wir kamen auch auf ein flaches Stück. Langsam stieg die Durchschnittsgeschwindigkeit und wir erreichten Port Augusta bereits kurz vor 17:00 Uhr.
Im Caravan Park, den wir in Port Augusta auf der Suche nach einer Unterkunft als erstes ansteuerten, fanden wir ein großes, gut ausgestattetes Apartment. Uns überraschte der Preis, der unter dem liegt, den wir in den meisten Roadhouses für ein schlechter ausgestattetes und kleineres Zimmer hatten zahlen müssen. Die Roadhouses scheinen sich ihrer Monopolstellung bewusst zu sein und diese, was die Preise sowohl für ihre Zimmer, als auch für das Essen betrifft, auch auszunutzen.
Seit Darwin waren wir meist auf Strecken unterwegs, auf denen es im besten Fall am Anfang und Ende der Etappen ein Roadhouse gibt, das ein Zimmer oder einen Platz fürs Zelt, eine Dusche, Essen und, was in der Wüste am wichtigsten ist, Trinkwasser bietet. Diese fast zwei Monate währende Beschränkung und Fokussierung auf die notwendigsten Dinge gehören in der Rückschau zu den intensivsten und gleichzeitig schönsten Erfahrungen, die wir im Outback gemacht haben. Jetzt, zurück in der Zivilisation, genießen wir die gute Infrastruktur mit einer großen Auswahl an Supermärkten und Restaurants ebenso wie die gepflegten Einrichtungen des Caravan Parks und nehmen den Abschluss unseres gut überstandenen Stuart-Highway-Abenteuers zum Anlass, uns hier einige Tage zu erholen.
Aufnahmedatum 05/11/2019
Noch einmal zeigt sich der Salzsee „Island Lagoon“ in der baumlosen Gegend Wo?Nach Rechtsklick
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Der „Channel Hill“ in der Island Lagoon Wo?Nach Rechtsklick
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Morgendunst über der Landschaft mit der kargen Vegetation Wo?Nach Rechtsklick
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Bisher hatten wir nur Schafe gesehen, die als Kleinstgruppen unterwegs waren. Gibt es hier Wasser? Wo?Nach Rechtsklick
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Offensichtlich gibt es hier wieder mehr Niederschlag Wo?Nach Rechtsklick
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Der Emu fehlte uns noch in der Sammlung exotischer Vögel Wo?Nach Rechtsklick
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