Nach vier Fahrtagen gönnten wir uns zwei Ruhetage in unserer letzten Unterkunft. Langsam ging uns auch die saubere Fahrradkleidung aus und es musste gewaschen werden.
Die Nationalstraße 1 (QL1A) verläuft über mehr als 2.300 km entlang der Küste von der Grenze zu China bis in den äußersten Süden Vietnams. Sie wird an Stellen, an denen zu starken Steigungen ausgewichen oder Landvorsprüngen abgeschnitten werden soll, nicht in unmittelbarer Küstennähe geführt. Existieren an solchen Abschnitten Straßen zwischen der QL1A und dem Meer, reizen uns diese natürlich. Wir würden auf diese verzichten, wenn mit ihnen zu viele zusätzliche Höhenmeter verbunden wären. Ob das der Fall ist, lässt sich bei der Planung leicht feststellen (JaVaWa RTWtool). Was sich demgegenüber nicht oder nur schwer (Google Street View) ermitteln lässt, ist der uns dort erwartende Zustand der Straßen. Daher waren wir gespannt, ob man in Vietnam auch auf Straßen unterhalb der höchsten Kategorie gut Radfahren kann. In Laos und Kambodscha wären wir wahrscheinlich bestenfalls auf Schotterpisten gelandet. Die küstennahen Straßen, die wir heute wählten, sind alle asphaltiert – wenn auch oft übersäht mit Unebenheiten, die an schlecht ausgebesserte Frostschäden erinnern. Entschädigt wurden wir mit schönen Landschaften und nur geringem Verkehr, der uns die Gegend genießen ließ. Unangenehm ab dem späten Vormittag war der starke, vom Meer wehende Seitenwind. Wahrscheinlich werden wir mit ihm auf dem Weg entlang der Küste noch häufiger kämpfen müssen.
Es gibt hohe, teilweise bewachsene Sanddünen. Zunächst fuhren wir auf deren Landseite, später zwischen ihnen und dem Meer. Wir durchfuhren ein Gebiet, in dem in großen Plantagen Drachenfrüchte angebaut werden. Die Küste hat lange Sandstrände, die von felsigen Abschnitten unterbrochen werden. Wir hatten uns als Ziel eine Gegend ausgesucht, in der das Navigationssystem zahlreiche Resorts verzeichnet. Normalerweise ist das ein Hinweis auf ein schönes und mit touristischer Infrastruktur ausgestattetes Umfeld. Dort sahen wir etliche Resorts, die aufgegeben wurden und viele, die noch geschlossen haben. Die Saison beginnt hier im Juni. Wir vermuten, dass der Aufenthalt zur aktuellen Jahreszeit für viele Touristen weniger interessant ist, da der kräftige Wind für hohe Wellen und starke Strömungen sorgt, die das Baden im Meer ver- oder zumindest stark behindern. Auf Nachfrage an den Rezeptionen wurde uns empfohlen, derzeit nicht im Meer zu baden. Die Preise der meisten Resorts waren uns angesichts von bisher in Vietnam bezahlten Übernachtungspreisen von maximal 10 € zu hoch. Schließlich erreichten wir ein Resort, von dem wir befürchteten, es habe ebenfalls geschlossen, da wir weder Autos auf dem Parkplatz noch Touristen sahen. Zu unserer Überraschung ist das Resort geöffnet, das vietnamesische Frühstück ist im Preis inbegriffen und abends kann man im hoteleigenen Restaurant speisen. Ein großer Vorteil gegenüber etlichen vorher besichtigten Resorts, bei denen man fürs Abendessen zu einem meist weiter entfernten Restaurant hätte fahren müssen. Offensichtlich sind wir hier die einzigen Gäste und so konnten wir den schönsten Bungalow mit Meerblick beziehen und haben den Pool und alle anderen Einrichtungen für uns allein. Kein Karaoke und keine anderen Gäste stören jetzt unsere Ruhe.
Aufnahmedatum 22/01/2019
Drachenfruchtproduktion in großem Maßstab Wo?Nach Rechtsklick
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Diese hat wohl in der letzten Nacht geblüht Wo?Nach Rechtsklick
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So viele Drachefrüchte hatten wir bisher nicht gesehen Wo?Nach Rechtsklick
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Die Attraktion der Kirmes Wo?Nach Rechtsklick
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Wo keine Drachenfrüchte angebaut werden, wird Salz gewonnen Wo?Nach Rechtsklick
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Hohe Sanddünen Wo?Nach Rechtsklick
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Straßenverkauf (wir genehmigten uns jeweils eine 1-kg-Frucht zu 20.000 Dong (ca. 0,76 €)) Wo?Nach Rechtsklick
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