2017/07/30, Tag 790 (2a 1m 29d),
Teilstrecke: 116,0 km,
Gesamtstrecke: 12.788,4 km

Der gestrige Tag diente der Erholung von der nicht zuletzt wegen der hohen Temperatur anstrengenden Etappe am Vortag. Diez wollte nicht das Ende der 24-Stunden-Freischaltfrist der SIM-Karte abwarten, was wenig Zeit gelassen hätte, dann noch bestehende Schwierigkeiten zu beseitigen. Stattdessen machte er sich auf den Weg zum Verkäufer. Nach diversen Telefonaten des Shopbetreibers mit dem Provider, vier Unterschriften und ebenso vielen Fingerabdrücken unter in Persisch geschriebene Formulare, schien endlich der Zugang zum Telefonnetz und zum Internet zu funktionieren – jedoch nur bis zur Rückkehr zum Hotel. Dann konnte nicht einmal mehr das Restguthaben abgefragt werden. Diesmal wandte sich Diez an den Sohn des Vermieters, der sich wieder mit der Hotline in Verbindung setzte und man beschloss, dass wir den Shop besuchen müssen. Wegen der Mittagspause war das jedoch erst gegen 17:30 Uhr möglich. Erneut wurden vom Verkäufer diverse Formulare ausgefüllt und viele Gespräche mit dem Provider geführt. Schließlich hieß es, in einer Stunde sei die SIM-Karte nutzbar. Skeptisch kehrten wir zum Hotel zurück. Wie befürchtet, war die SIM-Karte auch nach der Stunde nicht nutzbar. Erst mit der Hilfe des Sohnes des Vermieters konnte schließlich von der Hotline die entscheidende Ziffernfolge in Erfahrung gebracht werden. Jetzt haben wir wieder Zugang zum Internet, über Skype sind Telefonate möglich und der Reisebericht kann auch dann aktualisiert werden, wenn die Unterkunft keinen Internetzugang bereitstellt.

Heute klingelte um 5:30 Uhr der Wecker und dank unseres Müsli-Frühstücks saßen wir schon um 7:00 Uhr auf dem Rad. So konnten wir die Morgenkühle auszunutzen. Bis ca. 12:00 Uhr waren die Temperaturen noch angenehm und wir hatten bis dahin bereits einen großen Teil der heutigen Strecke geschafft. Unterwegs kauften wir noch ein Fladenbrot, wofür wir später dankbar waren, denn die Gegend ist nur dünn besiedelt und entsprechend wenige Einkehrmöglichkeiten gibt es. Vor einer Polizeistation, die ein wenig Schatten bot, aßen wir unser Brot und die ausgesprochen freundlichen Polizisten füllten unsere Wasserflaschen mit frischem, gekühltem Wasser auf. Bei einer späteren Rast vor einem Firmengelände passierte uns Ähnliches. Auch hier bekamen wir unaufgefordert frisches, gekühltes Wasser. So mussten wir uns auf dem Rest der Strecke keine Sorgen um die Versorgung mit Trinkwasser machen. Es ging stetig bergauf und am Ziel hatten wir 900 Höhenmeter geschafft.

Unterwegs trafen wir den ersten Tourenfahrer seit Istanbul. Der junge Italiener will über die Istan-Staaten weiter nach Indien. Später in der Stadt fragten uns ein paar junge Männer, ob wir Interesse an Couchsurfing hätten. Wir lehnten das Angebot dankend ab, denn wir hätten uns für die Gastfreundschaft nicht einmal dadurch revanchieren können, dass wir längere Zeit mit unserem Gastgeber hätten verbringen können. Die Suche nach einem Hotel erwies sich als nicht ganz einfach, denn das zunächst angefahrene existstierte nicht mehr. Ein freundlicher Iraner war sofort bereit, uns mit seinem Auto zu einem anderen zu lotsen. Es ging noch einmal 5 km weiter und 200 m höher. Diez fuhr die letzten 2 km vor, kehrte zu Dagmar mit entladenem Rad zurück und fuhr mit ihrem Gepäck zum Hotel. Nach beinahe 110 km war es für sie eine große Entlastung.

Unterwegs gab es noch eine Stelle, an der aus einem aus dem Boden emporstehenden Schlauch Wasser in jeweils so viele große Wasserflaschen abgefüllt wird, wie das jeweilige Fahrzeug befördern kann. Dagmar probierte es gleich aus und es schmeckt kühl und ausgezeichnet. Das Hotel bietet eine fantastische Aussicht auf das in einem breiten Tal liegende Marand und die umliegenden Berge.

Aufnahmedatum 30/07/2017

Seltsame Faltungen in den Felswänden neben der Straße

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Wieder erreichen wir eine breite Ebene

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Stände das Schild in Deutschland, würde sich sofort jemand beleidigt fühlen

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Unterkünfte

27.07.2017 23:19
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29.07.2017 23:44
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30.07.2017 21:32
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01.08.2017 00:08
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