2016/08/13, Tag 439 (1a 2m 12d),
Teilstrecke: 75,5 km,
Gesamtstrecke: 8.509,0 km

Auf der Via Aurelia waren wir bereits in der Vergangenheit ein ganzes Stück gefahren ohne dass wir uns dort besonders gefährdet fühlten. Das heutige Teilstück hatte einen völlig anderen Charakter: Als SS1 ist sie hier autobahnähnlich ausgebaut. Anfangs konnten wir noch ein kurzes Stück auf einem begleitenden, durch zahlreiche Verwerfungen, die durch Pinienwurzeln hervorgerufen wurden, schlechten Fahrradweg fahren. Dieser endete jedoch bereits nach etwa 5 km in Albinia. Dann gab es keine Alternative zur SS1 und da kein Verbotsschild uns die Nutzung untersagte, setzten wir unsere Fahrt auf dieser stark befahrenen, meist ohne Seitenstreifen ausgestatteten und oft zweispurig ausgebauten Straße fort. Es erscheint so widersinnig, auf solch einer Straße mit dem Fahrrad zu fahren, dass uns der Fahrer eines Deutschen Wohnmobils zurief, wir dürften dort nicht fahren. Leider konnten wir ihn nicht fragen, wie er zu dieser Ansicht kommt. Nur einen einzigen Fahrradfahrer sahen wir auf der Gegenfahrbahn dieses immerhin mehr als 46 km langen SS1-Teilstücks, keine der sonst oft anzutreffenden Rennrad- oder Tourenfahrer. In einer Raststätte, in der wir uns mit Wasser versorgten, sprach uns ein Amerikaner an, als er mitbekam, dass wir englisch sprechen. Sichtlich erfreut, dass jemand seine Sprache versteht, berichtete er uns, dass er seit zwei Tagen dort gestrandet sei. Zwar habe ihm ein Polizist versichert, dass er mit seinem Fahrrad auf der SS1 fahren dürfe, das erschien ihm jedoch viel zu gefährlich. Er war auch verunsichert, ob er abends immer einen Campingplatz finden würde. Wenigstens diesbezüglich konnten wir ihm seine Sorgen nehmen und verwiesen ihn eine Internetseite, von der er sich die entsprechenden POI herunterlagen kann. Er fragte uns schließlich, wo man in Europa als Fahrradfahrer sicherer aufgehoben sei
vielleicht versucht er jetzt, sich zunächst in den Niederlanden oder Deutschland mit dem europäischen Straßenverkehr anzufreunden.
Nachdem wir den holperigen Fahrradweg verlassen hatten, war auf der SS1 der Weg zwar besser und es waren heute auch nicht viele Höhenmeter zu bewältigen. Dafür wehte uns jedoch ein heftiger und böiger Wind entgegen. Zudem mussten wir äußerst konzentriert fahren, da uns nur ein schmaler Streifen zwischen dem Autostrom und der Leitplanken zur Verfügung stand – immer bereit, die Windschläge auszugleichen, die von uns überholenden LKW verursacht wurden.
Jetzt sind wir auf einem für Italien untypischen Campingplatz untergekommen: Viel Platz um unser Zelt, Ruhe und warmes Wasser ohne Zusatzkosten.

Aufnahmedatum 13/08/2016

Unterkünfte

11.08.2016 20:07
11.08.2016 20:07
12.08.2016 16:28
12.08.2016 16:28
13.08.2016 18:30
13.08.2016 18:30
16.08.2016 21:11
16.08.2016 21:11