Bei unserer Abfahrt teilte uns die Frau des Campingwartes erfreut mit, dass wir nur wenig Autoverkehr zu erwarten hätten. Der Grund sei, so sagte Sie auf Nachfrage, dass die Straße Richtung Málaga durch einen Felssturz blockiert sei. Ob wenigstens mit Fahrrädern ein Durchkommen möglich sei, vermochte Sie nicht zu sagen. Ihre Freude konnten wir nach dieser Aussage nicht teilen, da die Fahrt Richtung Málaga in diesem Fall nur über die Autobahn möglich wäre, die von Fahrrädern nicht befahren werden darf. Unsere Hoffnung, uns am Felssturz mit unseren Fahrrädern vorbeimogeln zu können, wurde nicht enttäuscht und wir genossen die autofreie Fahrt. Die Gegend, durch die wir kamen, war wieder geprägt durch die Gewächshauslandwirtschaft, die hier extreme Formen annimmt: Viele Quadratkilometer sind bedeckt mit den Folien der Gewächshäuser.

Es kam erneut das Gefühl auf, wir hätten uns die Ausgabe für den Navigator sparen können und es hätte ausgereicht, jeweils einfach gegen den Wind zu fahren. Heute war der Gegenwind wieder etwas kräftiger und selbst während der mühsam erkämpften Abfahrten mussten wir kräftig in die Pedalen treten. Angesichts der zu bewältigenden Höhenmeter hatten wir zunächst vor, einen Campingplatz in Adra anzusteuern. Dort angekommen fühlten wir uns jedoch noch so fit, dass wir beschlossen, auch noch die für den nächsten Tag geplante Etappe anzuhängen. Keine falsche Entscheidung, denn bereits gegen 17:00 Uhr erreichten wir das neue Ziel.

So häufig wie noch nie genossen wir während der heutigen Fahrt die freie Sicht aufs Mittelmeer, die wir jedoch erkauft haben mit den zahlreichen Anstiegen der jeder Klippe folgenden Küstenstraße.

Aufnahmedatum 02/11/2015

Aufnahmedatum 03/11/2015