Angesichts der hohen Temperaturen verzichteten wir auf das Bier, denn bereits ohne dieses war uns auf den Luftmatratzen warm genug. Die Daunenschlafsäcke konnten wir verpackt lassen und stattdessen schliefen wir in den Seideninnenschlafsäcken. Nach dem Aufbau unseres Zeltes gesellte sich noch eine belgische Familie mit ihrem Wohnwagen in unsere unmittelbare Nähe und überbauten mit ihrem Vorzelt sogar eine unserer Abspannleinen. Wir werden noch viel toleranter werden müssen. Einen Vorteil hat die Wetterlage: Das Zelt musste nicht abtrocknen, so dass wir bereits gegen 9:00 Uhr den Campingplatz verlassen konnten. Bereits gegen 9:30 Uhr waren 30 Grad erreicht und im Laufe des Tages wird das Thermometer wohl über 35 Grad gestiegen sein. Unser Wasserverbrauch war entsprechend hoch und wir wissen jetzt, warum wir in den Flaschenhaltern 4,5 Liter Wasser mitführen. Wir hatten vorher nicht damit gerechnet, in eine Situation zu kommen, in der wir uns über Gegenwind freuen. Heute waren wir über jede Kühlung bringenden Luftzug dankbar. Die heutigen 68 Kilometer waren angesichts der Temperaturen genug, so dass wir trotz der sehr mäßigen Einrichtungen des Campingplatzes beschlossen, nicht noch zu einem anderen weiterzufahren. Die erwarteten Hitzegewitter blieben erfreulicherweise aus.
Inzwischen haben wir die Scheu verloren, auf den engen Radspuren der Nationalstraßen, die teilweise autobahnähnlich ausgebaut sind, zu radeln. Diese Strecken ziehen wir auf jeden Fall den Bürgersteigen in Deutschland, über die wir zu oft zwangsweise geführt wurden, vor. Auffällig ist die Rücksichtnahme der niederländischen und belgischen Autofahrer, die z. B. in den Kreisverkehren oft zu unseren Gunsten auf ihre Vorfahrt verzichten.
Unser Gesundheitszustand ist weiterhin gut, wir haben weder Sonnenbrand, Muskelkater noch Schwierigkeiten mit dem Sitzfleisch.

Aufnahmedatum 04/07/2015

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