Anders als an den Vortagen blieb der Himmel bis zum Nachmittag bedeckt. Bei solch einem dunklen Himmel hätte man in Deutschland in der nächsten Viertelstunde mit Nieselregen gerechnet, der mindestens den restlichen Tag anhält. Aber wir sind ja nicht in Deutschland und daher fuhren wir tapfer weiter und trösteten uns damit, dass wenigstens Gewitter, die uns die letzten Tage oft vorzeitig in eine Unterkunft trieben, in der heutigen Wettersituation unwahrscheinlich sind. Es blieb trocken und wir konnten die gesamte Etappe wie geplant fahren.
Ramadan macht es uns weiterhin schwer, etwas zu essen zu finden. Wir waren bisher davon ausgegangen, dass fastende Moslems vor Sonnenaufgang frühstücken. Am Abend erfuhren wir jedoch von einem des Englischen mächtigen Restaurantbesitzer, dass wohl die meisten durch das sich weit in die Nacht ausdehnende Abendessen am Morgen so müde sind, dass sie lieber schlafen als zu frühstücken. Ergebnis ist, dass nur einmal am Tag gegessen wird. Das erklärt, dass wir bisher trotz unseres Aufbruchs jeweils vor Sonnenaufgang keinen geöffneten Imbiss gefunden haben. Es den Einheimischen gleichzutun und nach Sonnenuntergang die Kalorien für den gesamten nächsten Tag in uns hineinzustopfen, erscheint uns nicht als ideale Lösung. Bei Resorts auf freier Strecke steht uns diese Option ohnehin nicht zur Verfügung. Wir haben jetzt entdeckt, dass einige Supermarktketten Fertiggerichte anbieten (Maggi ist hier offenbar Marktführer), die mit heißem Wasser aus den dort ebenfalls zu findenden Spendern zubereitet werden. So sind wir nicht auf das sonstige Angebot der Supermärkte angewiesen, das bis auf die genannte Ausnahme aus Süßigkeiten besteht.
Aufnahmedatum 20/05/2019
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