2015/09/17, Tag 108 (3m 16d),
Teilstrecke: 36,0 km,
Gesamtstrecke: 2.796,8 km

Wir sind länger in Carcassonne geblieben als wir geplant hatten. Zunächst hatte Diez eine Erkältung auszukurieren, dann klagte Dagmar unter Halsschmerzen. Gestern fühlten wir uns dann wieder so fit, dass wir meinten, heute weiterreisen zu können. Auch der Nieselregen konnte uns nicht aufhalten und wir wagten den Aufbruch. Wie schon so manches Mal hatten wir auch diesmal Glück und es blieb die Etappe über trocken. Nach der Hauptsaison richtet sich die Länge der Etappen nicht mehr nach unserem konditionellen Vermögen, sondern – insbesondere abseits der Küste – nach der Verfügbarkeit der wenigen noch offenen Campingplätze. So kamen wir heute bereits nach 36 km am Ziel an. Wenn wir dem Canal du Midi gefolgt wären, wäre die Strecke mehr als 55 km lang gewesen. Da jedoch nichts darauf hindeutete, dass sich die schlechten Wegeverhältnisse dort bessern würden, beschlossen wir, die Straßen zu nehmen. Nicht zuletzt wegen des ungewohnten Rückenwinds, stellte sich dies als gute Entscheidung heraus. Wir kamen sehr schnell voran und wären sicher erheblich früher am Ziel eingetroffen, wenn nicht ein erneuter Speichenbruch am Hinterrad von Diez‘ Rad uns aufgehalten hätte. Erneut direkt am Gewindeansatz, am Übergang von Speiche zum Speichennippel. Die einfache Methode, Restspeiche aus dem Nippel herausdrehen und ohne Demontage des Rades die neue Speiche einfädeln und in den in der Felge sitzenden Nippel einführen, funktionierte also wieder nicht. Vielleicht sollte ich mir einen Tensiometer zulegen, mit dem die Spannung der Speichen bestimmt werden kann, um alle gleichmäßig tragen zu lassen.

Die Strecke abseits des Kanals hatte ihre besonderen Reize. Während Ausblicke auf die weitere Umgebung vom Kanal aus selten sind, konnten wir heute die breite Ebene und die sie begrenzenden Ausläufer der Pyrenäen und des Zentralmassivs genießen. Man spürt bereits die Nähe zum Mittelmeer. Die Vegetation und die Bebauung sind bereits so, wie man dies vom Mittelmeer kennt.

Die frühe Ankunft erlaubte den Einkaufsbummel zum nahegelegenen Lidl, wo wir für den Abend erstmals eine Dose Confit de Canard mit vier Entenkeulen kauften. Dass eine Flasche guten Rotweins ebenfalls im Einkaufswagen landete, müsste wohl nicht besonders erwähnt werden. Wir haben wieder hervorragend gegessen. Auch auf einem einflammigen Benzinkocher kann Außergewöhnliches zubereitet werden.

Aufnahmedatum 16/09/2015

Aufnahmedatum 17/09/2015

Unterkünfte

05.09.2015 09:32
05.09.2015 09:32
12.09.2015 08:33
12.09.2015 08:33
17.09.2015 09:04
17.09.2015 09:04
17.09.2015 16:55
17.09.2015 16:55